Präsident François Hollande macht sein Wahlversprechen wahr, auf Distanz zu den Kirchen
und Religionsgemeinschaften zu gehen. Dafür soll ein sogenanntes „Laizitäts-Observatorium“
sorgen, mit dem die strikte Staat-Kirchen-Trennung in Frankreich überwacht werden
soll. Das Observatorium war eigentlich schon 2007 unter dem damaligen Präsidenten
Jacques Chirac gegründet worden, ist aber seitdem nie zusammengetreten, es wurden
auch keine Mitglieder benannt. Mit einer Verfügung, die an diesem Freitag im Gesetzblatt
erschienen ist, hat Hollande das Bestehen der Einrichtung um weitere fünf Jahre verlängert.
Doch auch der neue Text gibt keine Hinweise auf den Leiter oder die Mitglieder des
Observatoriums. Nach den Statuten sollen die Mitglieder zwei Parlamentsabgeordnete
und zwei Senatoren sowie zehn weitere kompetente Persönlichkeiten sein. Ein Gesetz
vom Dezember 1905 hat die „laicité“, den säkularen Charakter des französischen Staates
festgeschrieben.