Nach zehn Jahren Verhandlungen zur gemeinsamen Eindämmung von Waffenhandel ist eine
wichtige Hürde genommen worden. In der UNO-Vollversammlung erhielt der ausgehandelte
Vertragstext am Dienstagabend eine überzeugende Mehrheit von 154 Ja-Stimmen. Damit
zeichnet sich erstmals die Möglichkeit ab, dass ein internationales Abkommen den Handel
mit sogenannten konventionellen Waffen einschränken könnte. Für ein solches Abkommen
hat sich auch der Vatikan mehrfach eingesetzt. Der Waffenhandel, auf den die Vereinbarung
abzielt, ist ein Geschäft von geschätzten siebzig Milliarden US-Dollar pro Jahr. Jeden
Tag kommen, ob in Kriegs- oder Friedenssituationen, Tausende von Menschen durch konventionelle
Waffen ums Leben. Die USA haben in der Vollversammlung für das Abkommen gestimmt,
Russland und China haben sich enthalten. Die neuen Normen, die noch von den einzelnen
UNO-Mitgliedsländern ratifiziert werden müssen, sehen vor, dass keine konventionellen
Waffen mehr in Staaten ausgeführt werden dürfen, in denen sie Kriminellen oder Terrorgruppen
in die Hände fallen könnten. Staaten, die Waffen ausführen, sind also gehalten, strengere
Regeln aufzustellen. Kritiker bemängeln, dass sich das Abkommen nur auf die wichtigsten
Waffensysteme bezieht; das Liefern von Munition oder von einzelnen Waffenteilen sei
weiterhin möglich.