Bei seiner Generalaudienz
auf dem Petersplatz sprach Papst Franziskus an diesem Mittwoch besonders die jungen
Gläubigen sowie die Frauen an. Sie alle forderte er auf, den Glauben weiter zu tragen.
Der Rahmen der Generalaudienz war der Fortführung der Katechesereihe gewidmet, die
sein Vorgänger Benedikt XVI. begonnen hatte. Der Papst widmete sich ausführlich dem
Glaubensbekenntnis und der Aussage: „am dritten Tage auferstanden nach der Schrift“:
„Der
Tod und die Auferstehung Jesu sind wirklich das Herz unserer Hoffnung. Ohne diesen
Glauben an den Tod und die Auferstehung Jesu ist unsere Hoffnung schwach, sie ist
nicht einmal eine wirkliche Hoffnung. Es sind grade der Tod und die Auferstehung Jesu,
die das Herz unserer Hoffnung sind. […] Leider wurde oft versucht, den Glauben an
die Auferstehung Jesu zu verdunkeln, und auch unter den Gläubigen selbst wurden Zweifel
erweckt. Das ist ein ‚Rosenwasserglaube’, wie wir sagen. Das ist kein starker Glaube.“
Diese
‚Verwässerung’ des Glaubens sei aus Oberflächlichkeit geschehen, oder aus Gleichgültigkeit
in einer Zeit, in der die Menschen mit tausend Sachen beschäftigt seien, die sie für
wichtiger hielten als den Glauben, so Franziskus. Dabei sei es gerade die Auferstehung,
die den Christen die größte Hoffnung eröffne - denn sie öffne das Leben zur ewigen
Zukunft Gottes hin, zur vollen Freude und zur Gewissheit, dass das Böse und die Sünde
besiegt werden können. Es gebe zwei Arten, diesen Glauben zu bezeugen: Das Glaubensbekenntnis
mit einprägsamen Formeln, die auf das Zentrum des Glaubens hinweisen und die Erzählung
der Auferstehung und ihrer Fakten. Auf diesen zweiten Punkt ging Franziskus näher
ein:
„Zunächst einmal stellen wir fest, dass die ersten Zeugen dieses Ereignisses
die Frauen waren. […] Die Frauen werden von der Liebe angetrieben und sie wissen diese
Botschaft mit Glauben anzunehmen: Sie glauben und sie geben die Botschaft sofort weiter,
sie behalten sie nicht für sich – sie geben sie weiter. Die Freude darüber, dass Christus
lebt, die Hoffnung erfüllt ihre Herzen, das können sie nicht für sich behalten. Und
so sollte es auch in unserem Leben sein. Spüren wir die Freude, Christen zu sein!
Wir glauben an einen Auferstandenen, der das Böse und den Tod besiegt hat!“
Christen
hätten den Mut, ‚herauszutreten’ um diese Freude und dieses Licht an alle Orte ihres
Lebens zu bringen. Die Auferstehung Christi sei die größte Sicherheit, der wertvollste
Schatz der Christen – ein Schatz, nicht nur für einen selbst, sondern um weitergegeben
zu werden. Hier richtete Franziskus einen besonderen Appell an die Frauen:
„Die
ersten Zeugen der Auferstehung sind die Frauen. Und das ist schön, das ist ein bisschen
auch die Mission der Frauen, der Mütter, der Großmütter: Zeugnis ablegen gegenüber
den Kindern, den Enkeln. Dass Jesus lebt, dass er auferstanden ist. Mütter und Frauen:
macht weiter mit diesem Zeugnis!“
Dass die Frauen laut Evangelium die ersten
Zeugen der Auferstehung Jesu sind, ist laut Franziskus ein Beweis dafür, dass die
Evangelien nicht erfunden seien: Frauen und Kinder hätten nach dem damaligen jüdischen
Recht nämlich keine Glaubwürdigkeit als Zeugen besessen. Damals wie heute spielten
Frauen hingegen eine besondere Rolle bei der Verkündigung des christlichen Glaubens.
Den Glauben zu bezeugen und weiterzugeben, das war auch ein besonderes Anliegen des
Papstes den jungen Leuten gegenüber:
„Euch sage ich: Tragt diese Sicherheit
weiter, der Herr lebt und er geht im Leben an unserer Seite. Das ist eure Mission.
Gebt diese Hoffnung weiter. Seid verankert in dieser Hoffnung, diesem Anker im Himmel.
Haltet die Kette fest, seid verankert und tragt diese Hoffnung weiter. Ihr, Zeugen
Jesu, tragt das Zeugnis weiter, dass Jesus lebt und dass uns das Hoffnung gibt und
dass es der Welt Hoffnung gibt, die ein bisschen alt geworden ist aufgrund der vielen
Kriege, des Schlechten und der Sünde. Los geht’s, ihr jungen Leute!“
Die
deutschsprachigen Pilger grüßte der Papst mit folgenden Worten:
„Mit Freude
grüße ich alle Pilger und Besucher deutscher Sprache. Der auferstandene Christus ist
auch unter uns gegenwärtig. Wir können ihn wahrnehmen im Hören auf sein Wort, mit
dem er uns den Weg weist, der zum Leben führt. Er ist gegenwärtig in der Eucharistie
und er begleitet uns in unseren Werken der Nächstenliebe. Lassen wir uns von seiner
Liebe verwandeln. Euch allen wünsche ich eine gnadenreiche Osterzeit!” (rv
03.04.2013 sta)