„Ohne Gnade können
wir nichts“ - dies betonte Papst Franziskus in seiner Ansprache beim Regina Coeli-Gebet
mit den Gläubigen, die sich auch am Ostermontag zahlreich auf dem Petersplatz eingefunden
hatten.
„Die Gnade, die wir in den österlichen Sakramenten erhalten haben,
besitzt eine enorme Kraft der Erneuerung für die persönliche Existenz, für das Leben
der Familien, für die zwischenmenschlichen Beziehungen. Aber dies alles geschieht
durch das menschliche Herz: Wenn ich offen bin für die Gnade des auferstandenen Christus,
wenn ich ihr erlaube, mich zu ändern in dem, was nicht gut ist an mir und was mich
und andere verletzen kann, dann erlaube ich dem Sieg Christus, in mein Leben einzutreten
und seine segensreiche Macht auszuweiten. Das ist die Macht der Gnade! Ohne Gnade
können wir nichts, ohne Gnade können wir nichts.“
Christus habe das Böse
voll und ganz besiegt, so Franziskus, aber: Es komme auf jeden einzelnen von uns an,
auf die Menschen aller Zeiten, diesen Sieg auch in das eigene Leben aufzunehmen und
in die konkrete Realität der Geschichte und der Gesellschaft. Die Taufe und die Eucharistie
müssten zum „Leben werden“, sich also im Ausdruck, im Verhalten, in Gesten und in
Entscheidungen der Christen äußern, betont Franziskus. „Das Sakrament dass
wir empfangen haben im Leben ausdrücken heißt genau das, liebe Brüder und Schwestern:
Es ist unser täglicher Einsatz, aber ich würde sagen, es ist auch unsere tägliche
Freude! Die Freude, sich als Werkzeug der Gnade Christi zu fühlen, so wie der Rebstock
des Lebens, der er selbst ist, belebt durch seinen heiligen Geist!“ Er wünsche
sich, dass die Kraft der Auferstehung Christus jede Person erreichen möge – vor allem,
die Menschen, die litten und sich in Situationen befänden, die Hoffnung und Vertrauen
erforderten, so der Papst. Er rief zudem auf, gemeinsam zu beten, dass Hass durch
Liebe ersetzt werde, Lüge durch Wahrheit, Rachsucht durch Verzeihung und Trauer durch
Freude.
Im Anschluss an das gemeinsame Gebet grüßte Franziskus alle Pilger
noch einmal mit folgenden Worten auf Italienisch:
„Mit großer Zuneigung
grüße ich Euch alle, liebe Pilger aus den verschiedensten Ländern, die ihr hier an
diesem Gebetstreffen teilnehmt. Jedem einzelnen von Euch wünsche ich, dass er diesen
Ostermontag frohen Herzens erlebt, diesen Ostermontag in dem mit Kraft die österliche
Freude widerhallt: Christus ist auferstanden!“