Israel/Palästina: „Gemeinsame Osterfeier erster Schritt zur vollen Einheit“
Die gemeinsame Osterfeier
von Christen aller Konfessionen sei ein „erster Schritt zur vollen Einheit“, betonte
der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, am Sonntagmorgen in seiner Osterpredigt.
In Zypern, Jordanien, Israel und Palästina - mit Ausnahme von Jerusalem und Bethlehem
- feiern in diesem Jahr auch alle Katholiken Ostern nach dem julianischen Kalender
am 5. Mai mit der Ostkirche. Die durch die unterschiedlichen Kalender verursachten
Osterdaten seien nicht gottgemacht, so Twal in seiner Predigt. Die vorläufige Erlaubnis
zur Vereinheitlichung „aus pastoralen Gründen“ wurde von der Ostkirchenkongregation
erteilt, um den zahlreichen gemischtkonfessionellen Familien die gemeinsame Osterfeier
zu ermöglichen. In seiner Osterpredigt verwies das Oberhaupt der lateinischen Katholiken
im Heiligen Land zudem auf die zahlreichen Probleme in der Region, die die einheimischen
Christen zur Emigration bewegen. Als Christen im Nahen Osten zu leben „ist keine Wahl,
sondern eine Berufung“, so Twal.
Hoffnung äußerte der Jerusalemer Patriarch
im Blick auf den Papst. Franziskus sei sich „des Problems, das durch die Abwanderung
der Menschen aus dem Heiligen Land entsteht, voll bewusst“ und werde „mit Kraft und
Entschlossenheit die Arbeit Benedikt XVI. für den Frieden im Heiligen Land und eine
Annäherung zwischen den Völkern und Religionen der Welt“ fortsetzen. Twal appellierte
an Papst Franziskus und Gläubige aus aller Welt, als Pilger das Heilige Land zu bereisen.