Roms Oberrabbiner beklagt „eine Geschichte des Unverständnisses“
Der römische Oberrabbiner Riccardo Di Segni hat dem neuen Papst einen Brief geschrieben.
Darin gratuliert er zum christlichen Osterfest und lobt den Stand der katholisch-jüdischen
Beziehungen. In dem Text kritisiert Di Segni aber auch die katholischen Karfreitagsfürbitten
in der sogenannten außerordentlichen Form des römischen Ritus. Sie seien „geprägt
von der Last einer Geschichte des Unverständnisses“, so der Oberrabbiner. Er hoffe,
dass Christen und Juden eines Tages „beide den Sinn des Unterschieds und den Wert
der Brüderlichkeit erkennen“. Das Osterfest stelle „gleichzeitig das Band und die
Unterscheidung zwischen unseren Religionen“ dar. Die Karfreitagsfürbitte für die Juden
im außerordentlichen Ritus war im Jahr 2008 von Papst Benedikt XVI. neu formuliert
worden.