2013-03-30 12:47:38

Auf eine Pasta beim Papst


RealAudioMP3 „Überraschungspapst“ aus Übersee: So nannte das Spiegel-Magazin den neuen Papst kurz nach seiner Wahl. Bisher tut er tatsächlich einiges, um seinem Ruf als „Überraschungspapst“ Ehre zu machen. Am Mittwoch zum Beispiel hatte er einige römische Priester zum Essen eingeladen. Einer von ihnen war Enrico Feroci, Direktor der diözesanen Caritas; ein anderer der Pfarrer Mario Pasquale aus einer römischen Vorstadt an der Via Casilina, der vierzig Jahre lang als Arbeiterpriester tätig war. Wir sprachen nach dem Essen mit den beiden.

„Ich glaube, der Papst wollte nicht mich als Person treffen“, so Caritasmann Feroci, „sondern er wollte durch mich den Armen von Rom begegnen. Es ist unglaublich, wie Papst Franziskus zuhören kann. Er versetzt einen in ruhige Stimmung und lässt einen reden. Das ist keiner, der nur aus Höflichkeit zuhört und gleichzeitig an etwas anderes denkt, das ist ein tiefes, emphatisches, reiches Zuhören. Er hat in aller Einfachheit gescherzt, zugehört, nachgedacht, uns Perspektiven gegeben. Den Pfarrern hat er gesagt: Lasst die Türen eurer Kirchen offen, ihr werdet sehen, die Leute werden dann schon reinkommen! Und macht über eurem Beichtstuhl ein Licht an, das zeigt, hier ist jemand drin. Dann werden die Leute bald Schlange stehen.“

Don Mario Pasquale, lange Zeit Arbeiterpriester, unterstreicht, dass diese Erfahrung dem neuen Papst „alles andere als fremd“ sei. „Franziskus will als Bischof von Rom immer wieder mal Leute aus den römischen Pfarreien treffen. Er hat uns gesagt, dass er diese Tradition der Pfarreibesuche fortsetzen will, und schon an einem der nächsten Sonntage will er in eine Pfarrei gehen, die schon unter Benedikt XVI. auf der Liste gestanden hatte. Der Papst gibt einem wirklich Hoffnung ins Herz: Man merkt, dass er die Kirche liebt, und dass diese Liebe zur Kirche der Mühe wert ist. Am Schluss hat er uns umarmt, wie ein Vater, der seinen Sohn ein paar Jahre nicht gesehen hat.“

(rv 30.03.2013 sk)

Das Archivbild zeigt Caritas-Direktor Enrico Feroci beim Austeilen von Ostergeschenken an Bedürftige.








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