Zentralafrikanische Republik: „Den Preis zahlen vor allem die Kinder“
Nach dem Papstappell
für die Zentralafrikanische Republik vom Mittwoch haben sich auch die USA zur Lage
in dem Land geäußert. Dies berichtete die Nachrichtenagentur afp an diesem Donnerstag.
Die Vereinigten Staaten kritisierten die Entmachtung von Staatschef François Bozizé,
der zur Flucht gezwungen worden sei, sowie die Selbsternennung von Rebellenchef Michel
Djotodia zum Präsidenten. Zudem seien Berichte über Plünderungen seitens der Rebellen
„inakzeptabel“. Deshalb drohten die USA damit, Hilfen für das Land auszusetzen.
Der
Erzbischof von Bangui, Dieudonné Nzapalainga, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan,
dass die Lage in seiner Diözese weiterhin prekär sei. Mit Freude hätten die Gläubigen
den Papstaufruf bei der Generalaudienz aufgenommen.
„Leider gibt es weiterhin
Plünderungen in der Stadt. Auch müssen wir feststellen, dass vermehrt Ordensleute
gezielt angegriffen werden. Ich hoffe nicht, dass dies eine Wende des Konflikts bedeutet,
denn bisher ging es nicht um religiöse Spannungen. Die Krise hatte ja ursprünglich
eine rein politische Grundlage. Wir Christen dürfen jetzt nicht in die Falle tappen,
und denken, dass es um einen Religionskrieg geht.“
Gemäß der vatikanischen
Nachrichtenagentur Fides sind in den vergangenen drei Monaten etwa 60.000 Kindersoldaten
bei dem Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik beteiligt gewesen. Weiters zählte
Fides auf, dass etwa 166.000 Kinder keinen Zugang zu Schulen hätten. Bischof Nzapalainga:
„Das
ist auch, was uns derzeit am meisten bedrückt: Es gibt so viele Kinder, die nicht
zur Schule gehen und auf der Strasse sind. Aber auch alle Mitarbeiter in den wichtigen
öffentlichen Dienstleistungssektoren, die nicht arbeiten - und dann kommt noch die
derzeitige Regenzeit. Mehr denn je müssen jetzt alle Verantwortlichen dieses Landes
sich zusammenschließen und dafür sorgen, dass das Volk aufrecht bleibt.“