2013-03-28 14:53:45

Papst unterzeichnet Dekret zu Seligsprechung von Judenretter


Papst Franziskus hat am Donnerstag ein Dekret unterzeichnet, mit dem das Martyrium des im Jahr 1945 im KZ Dachau ums Leben gekommenen italienischen Priesters und Judenretters P. Giuseppe Girotti anerkannt wurde. Pater Girotti war zum Zeitpunkt seines Martyriums 39 Jahre alt. Es handelt sich um das erste Dekret des neuen Papstes; in diesem werden unter anderen auch 58 Märtyrer aus dem Spanischen Bürgerkrieg und zwei Opfer der kommunistischen Kirchenverfolgung in Ungarn bzw. Rumänien anerkannt. Die Seligsprechungsfeiern finden zu unterschiedlichen Zeitpunkten in den jeweiligen Diözesen der neuen Seligen statt.

Girotti, der am Turiner Priesterseminar unterrichte, hatte zahlreiche Juden aus dem 1943 von Hitlerdeutschland besetzten Norditalien mit falschen Dokumenten ausgestattet und ihnen bei der Flucht in den von den Alliierten kontrollierten Süden geholfen. Er wurde verraten und im August 1944 verhaftet. Zunächst wurde er ins KZ Bozen gebracht; von dort kam er nach Dachau, wo er am 1. April 1945 in der Krankenbaracke starb, vermutlich durch eine Giftspritze.

Ebenfalls als Märtyrer bestätigt wurde in dem umfangreichen Dekret der italienische Seminarist Rolando Rivi (geboren 1931), der 1945 von kommunistischen Partisanen ermordet wurde.

Die ersten Heiligsprechungen wird Papst Franziskus am 12. Mai durchführen. Es handelt sich bei den neuen Heiligen ebenfalls um Märtyrer. Franziskus wird Antonio Primaldo und seine Gefährten heiligsprechen, die 1480 im süditalienischen Otranto auf Befehl der osmanischen Machthaber getötet worden waren. Sie hatten sich nach dem Fall ihrer Stadt geweigert, zum Islam überzutreten.

Zur Proklamation dieser Märtyrer-Heiligsprechung hatte Papst Benedikt XVI. am 11. Februar 2012 vor den in einem ordentlichen Konsistorium versammelten Kardinälen in lateinischer Sprache seinen Rücktritt bekanntgegeben.

(rv/kap 28.03.2013 mg)







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