Die Heilige Schrift lehnt Homosexualität zwar deutlich ab. Aber die Treue zum Evangelium
entscheidet sich nicht an der Haltung zur gleichgeschlechtlichen Liebe, sondern an
Kreuz und Auferstehung. Das sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands,
Nikolaus Schneider, am Montag vor Journalisten in Berlin. Schneider zufolge müssen
ethische Fragen auf einer anderen Ebene diskutiert werden als die Frage nach Gott,
dem Vater, dem Sohn und dem Heiligem Geist. Die Frage nach dem Umgang mit Homosexualität
spalte sowohl Landeskirchen als auch die Anglikanische Kirche und den Lutherischen
Weltbund. Dies halte er für „völlig überzogen“, so Schneider. Die Diskussion darüber
habe mit den Ängsten, „Besessenheiten“ oder eigenen sexuellen Problemen zu tun, „von
den Leuten, die dieses Thema hochpusten“. Zwar sollte die klassische bürgerliche Ehe
privilegiert werden. Daneben gelte es jedoch, auch andere Formen des Zusammenlebens
zu berücksichtigen. Schneider kündigte an, dass in wenigen Wochen eine Denkschrift
der Evangelischen Kirche Deutschlands zur Familie erscheinen werde. (idea 26.03.2013
sk)