Ein Woche vor Ostern haben Unbekannte eine Kirche der Adventisten in der indonesischen
Provinz Westjava verwüstet. Der Anschlag in der Stadt Tasikmalaya habe sich am Freitag,
nur einen Tag nach dem Abriss einer Kirche der protestantischen Huria Batak Kirche
in der westjavanischen Großstadt Bekasi ereignet, berichtete am Samstag Ortszeit die
Onlineausgabe des Jakarta Globe. Anders als die Kirche in Bekasi habe das Gotteshaus
der Adventisten über eine Baugenehmigung verfügt. Allerdings hatten nach Angaben des
Blattes mehr als 50 islamische Gelehrte in der Region die Stimmung gegen die Adventistenkirche
geschürt. Westjava ist eine Hochburg des konservativ-militanten Islam in Indonesien.
Mit Unterstützung der Behörden und Teilen der Polizei geht die radikale Islamische
Verteidigungsfront (FPI) gegen christliche Gemeinden sowie die islamische Glaubensrichtung
Ahmadiya vor. Die religiösen Spannungen sind seit der Wiederwahl des Gouverneurs von
Westjava Ende Februar gestiegen. Der Politiker von der islamischen Gerechtigkeits-
und Wohlfahrtspartei hatte kurz vor der Wahl der FPI die Einführung von Schariagesetzen
in Westjava versprochen. Insgesamt hat es in den ersten zweieinhalb Monaten dieses
Jahres in ganz Indonesien bereits mehr als 20 Übergriffe auf katholische und protestantische
Kirchen und kirchliche Einrichtungen gegeben. Die Übergriffe reichten von der Androhung
von Gewalt bis zu Bombenanschlägen. Neben Westjava waren die Provinzen Ostjava und
Südsulawesi am stärksten von der Christenverfolgung betroffen. Die Gemeindemitglieder
der Adventisten in Tasikmalaya hatten sich trotz großer Angst vor weiteren Angriffen
am Samstag in ihrer Kirche zum Gottesdienst eingefunden, berichteten indonesische
Medien. Der Gottesdienst habe unter Polizeischutz stattgefunden. (kna 23.03.2013
pr)