2013-03-22 13:18:27

Zypern: Wirtschaftsethiker Althammer erwartet Kompromiss


RealAudioMP3 Die Eigenbeteiligung Zyperns an der Rettung des finanziell angeschlagenen Inselstaats ist alternativlos und sinnvoll. Das sagte der Wirtschaftsethiker Professor Jörg Althammer dem Münchner Kirchenradio. Zugleich sei es völlig utopisch, dass die Euro-Länder Zypern fallen ließen. Aus rein ökonomischer Sicht sei die Rettung Zyperns für die Euro-Zone jedoch nicht erforderlich, betonte Althammer, der an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt den Lehrstuhl für Wirtschaftsethik inne hat. Aufgrund der großen geopolitischen Bedeutung Zyperns würden die Euro-Länder aber mit Sicherheit an der Rettung des Landes festhalten. Damit rechneten auch die politischen Parteien in Zypern selbst, womit wiederum das langwierige Feilschen um die Konditionen des Rettungspakets zu erklären sei. Zu einer Eigenbeteiligung Zyperns an der Rettung gibt es nach Ansicht von Althammer keine Alternative. Schließlich würden nicht nur die Euro-Länder darauf drängen, sondern auch die Europäische Zentralbank und insbesondere der Internationale Währungsfonds (IWF) ihre Beteiligung davon abhängig machen.

Nach Medienberichten vom Donnerstag will Zypern die Selbstbeteiligung am Rettungspaket in Höhe von 5,8 Milliarden Euro mit Hilfe eines Solidaritätsfonds finanzieren. Eine Zwangsabgabe für Sparguthaben soll es demnach nicht geben. In dem geplanten Fonds sollen staatliche Vermögenswerte gebündelt werden, unter anderem Gelder aus Kirche und Rentenkassen. Davor warnt jedoch Wirtschaftsethiker Althammer. Besonders das Einsetzen der Pensionsansprüche sei problematisch: „Denn das bedeutet ja, dass die Rentner und rentennahen Jahrgänge für die Staatsschulden haften“. Dies könne in der Bevölkerung zu großer Verunsicherung führen.

(muenchner kirchenradio 22.03.2013 mg)








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