Erstmals hat der syrische
Präsident Baschar al-Assad bei einem seiner seltenen öffentlichen Auftritte eingeräumt,
dass der Bürgerkrieg das ganze Land erfasst hat. Al-Assad äußerte sich bei einem Treffen
mit Angehörigen getöteter Schulkinder in Damaskus. Bei einem Bombenanschlag in Damaskus
starben am Donnerstagabend mindestens 42 Menschen, unter ihnen war auch ein dem Regime
nahestehender sunnitischer Geistlicher. Das Land sei nicht nur unsicherer, sondern
auch ärmer geworden, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der chaldäische Bischof von
Aleppo, Antoine Audo. Er ist Präsident von Caritas Syrien und in diesen Tagen zu einem
Koordinierungstreffen von Caritas Internationalis nach Rom gereist.
„Neben
der Sicherheit vor Anschlägen geht es nun vor allem darum, dass die Menschen in Syrien
genug Nahrung bekommen. Auch das Gesundheitswesen ist prekär und bedarf vieler Mittel,
die leider fehlen. Darunter leiden vor allem Kinder und Frauen. Caritas Syrien hat
derzeit ein Projekt gestartet, das sich um den Schutz vor Kälte kümmert. Auch kümmern
wir uns darum, dass Binnenflüchtlinge ein neues Zuhause finden.“
Was die
Kämpfe und die Gewalt betrifft, so werfen sich Regierung und Opposition gegenseitig
vor, Granaten mit chemischen Kampfstoffen eingesetzt zu haben. Die UNO soll nun eine
Untersuchung starten, wie es in New York hieß. Die Kirche versuche derweil, auf ihre
Weise zu einer Lösung des Konflikts beizutragen, so Audo:
„Wir müssen alles
dafür tun, dass endlich Ruhe und Frieden einkehrt. Ich glaube, wir müssen uns vor
allem an jene Staaten wenden, die eine wichtige Rolle hier in Syrien spielen. Sie
könnten viel dazu beitragen, dass wir vom Weg der Gewalt in einen Weg des Friedens
einschwenken. Diese Staaten müssen aufhören, sich nur um politische oder wirtschaftliche
Interessen zu kümmern.“