Der neue Papst Franziskus hat am Dienstag zahlreiche Einladungen zu Auslandsreisen
erhalten. Das berichten Staats- und Regierungschefs, Vertreter internationaler Einrichtungen
sowie Kardinäle, die an der Amtseinführung von Franziskus auf dem Petersplatz teilgenommen
haben. Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, erklärte, er habe
Franziskus zu einem Besuch beim EU-Parlament in Straßburg eingeladen. Er wünsche sich
eine Rede des Papstes über „die grundlegenden Werte“ und sei „ungeduldig, Franziskus
zu empfangen“, so der sozialdemokratische Politiker. Der Papst sei „eine Hoffnung
für Glaubende wie für Nichtglaubende“. 1988 hat bereits Papst Johannes Paul II. vor
dem EU-Parlament gesprochen; Benedikt XVI. wurde 2007 zu einer solchen Rede eingeladen,
während seines Pontifikates kam es aber nicht mehr dazu. Stattdessen hat Benedikt
als erster Papst eine Grundsatzrede im britischen Parlament sowie vor dem Deutschen
Bundestag gehalten. Papst Franziskus hat nach Angaben von Kardinal Rubén Salazar
Gómez eine Einladung nach Kolumbien angenommen. Salazar, der Erzbischof von Bogotá,
sagte dem kolumbianischen Sender RCN, Franziskus wolle nach eigenem Bekunden sehr
gerne Kolumbien besuchen, müsse aber erst seine Termine koordinieren. „Er hat gesagt,
dass wir auf ihn zählen können“, so Kardinal Salazar wörtlich. Der Papst habe sich
bei ihrem kurzen Treffen auch erfreut über die Fortschritte bei den Friedensgesprächen
zwischen der Guerilla-Organisation FARC und der kolumbianischen Regierung gezeigt.
Auch
nach Australien soll Papst Franziskus kommen. Regierungschefin Julia Eileen Gillard
sagte vor dem Parlament in Canberra, der Papst habe der australischen Delegation zu
seiner Amtseinführung gesagt, er hoffe auf einen Besuch in „Down Under“. Benedikt
XVI. hatte im Juli 2008 Sydney besucht; Anlass war der dortige Weltjugendtag.
Der
Vatikan hat offiziell noch keine Reise von Papst Franziskus bestätigt.