2013-03-18 12:53:55

D: Ehemalige Missbrauchsbeauftragte klagt über Versäumnisse


Die frühere Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Christine Bergmann, wirft der Politik Versäumnisse in der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals vor. Drei Jahre nach Bekanntwerden sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche am Berliner Canisius-Kolleg sei zwar einiges geschehen, um den Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, schreibt die SPD-Politikerin in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Montag. Doch wesentliche Zusagen aus der Arbeit des Runden Tischs gegen sexuellen Missbrauch seien weiterhin nicht vollständig umgesetzt. „Die Betroffenen empfinden diese Situation als neuerliche Missachtung“, so Bergmann.

Als Beispiel nennt die frühere Bundesfamilienministerin den Streit um die Finanzierung des Fonds für Missbrauchsopfer. Dafür sollten ursprünglich Bund und Länder jeweils 50 Millionen Euro einzahlen. Weil von den Ländern bislang nur von Bayern eine Zusage an der Beteiligung vorliegt, verständigte sich die Bundesregierung darauf, den Fonds zum 1. Mai zunächst nur mit den Bundesmitteln zu starten. Mit dem Geld sollen Hilfsleistungen wie Therapien ermöglicht werden. Barauszahlungen sind nicht vorgesehen. Positiv äußerte sich die frühere Missbrauchsbeauftragte zum Thema Prävention. Allerdings gehöre dazu auch eine „lückenlose Aufarbeitung
der Geschehnisse der Vergangenheit durch eine unabhängige Stelle“. Dazu sei es erst ansatzweise und nur bei einzelnen Institutionen gekommen.

(kna 18.03.2013 cs)







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