Der höchste Verwaltungsgerichtshof Ägyptens hat seine Entscheidung über die Einsprüche
gegen die Aufhebung der Wahlen, die für den 22. April geplant sind, auf den kommenden
Sonntag verschoben. Wie aus Gerichtskreisen mitgeteilt wurde, habe der Gerichtshof
sich mehr Zeit für das Studium der Einwände nehmen wollen, unter ihnen auch ein Einspruch
im Namen des Präsidenten Mohammed Mursi, der in der vergangenen Woche eingereicht
worden war. Ein Kairoer Verwaltungsgericht hatte die Suspendierung der Wahlen verfügt,
da die von der Verfassung vorgesehene Prozedur für die Erlassung des Wahlgesetzes
nicht eingehalten worden sei.
Währenddessen kam es in der Nacht zum Sonntag
zu weiteren Ausschreitungen zwischen Anhängern und Gegnern des ägyptischen Präsidenten
Mohammed Mursi. Wie Vertreter der Muslimbrüder verlauten ließen, hätten Gegner Mursis
vor dem Hauptsitz der eng mit der Muslimbruderschaft verbundenen Freiheits- und Gerechtigkeitspartei
demonstriert. Dabei hätten sie auch die Mauern beschmiert, Steine gegen das Gebäude
geworfen und ein Polizeiauto in Brand gesetzt. Sicherheitskräfte hätten daraufhin
Tränengas eingesetzt.