Der Anteil der religiösen Menschen ist in Polen seit der politischen Wende deutlich
gesunken. Während sich im Jahr 1991 noch 89,9 Prozent der Erwachsenen als gläubig
bezeichneten, waren es 2012 nur noch 80,9 Prozent. Dies teilte das Statistikinstitut
der katholischen Kirche Polens mit. Allerdings geben demnach nun mit 20,1 Prozent
doppelt so viele wie 1991 an, tiefgläubig zu sein. Die Polnische Bischofskonferenz
wertete als „beunruhigend“, dass von den jungen Polen wenigere ihren Glauben praktizierten.
Das könne auf eine „langfristige Abnahme der Religiosität in der Gesamtgesellschaft“
hindeuten.
Als nicht gläubig bezeichneten sich in der neuen Erhebung 2,9 Prozent;
1991 waren es 1,5 Prozent. Die übrigen Befragten legten sich nicht fest. 57,5 Prozent
erklärten, wöchentlich zur Kirche zu gehen. Laut der Untersuchung teilten 2012 mehr
Polen als früher die ablehnende Haltung der katholischen Kirche zu Abtreibung und
Sterbehilfe. Hingegen stimmten weniger dem kirchlichen Nein zu Sex vor der Ehe und
Verhütungsmitteln zu. In Polen gehören etwa 95 Prozent der Bevölkerung der katholischen
Kirche an.