Die argentinische Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner gratuliert ihrem
Landsmann, dem neuen Papst. In sieben Telegrammzeilen schreibt sie unter anderem,
sie wünsche ihm „auch im Namen des argentinischen Volkes ... eine fruchtbare pastorale
Arbeit“. Die Herausforderungen der heutigen Zeit seien groß; die Politikerin zählt
die Bereiche „Gerechtigkeit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Frieden der Menschheit“
auf. „Ich sende Ihnen meine Wertschätzung und meinen Respekt“, so Frau Kirchner. Vor
drei Jahren war es zu einem verbalen Schlagabtausch zwischen der Präsidentin und dem
damaligen Erzbischof von Buenos Aires, dem heutigen Papst, gekommen. Dass Kardinal
Jorge Mario Bergoglio die geplante Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche
Paare kritisierte, erinnerte die Politikerin damals an, so wörtlich, „mittelalterliche
Zeiten und die Inquisition“.
Zu den Gratulanten des neuen Papstes zählt
auch der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck. Er schreibt an Franziskus:
„Sie treten die Nachfolge Petri in Zeiten großer Herausforderungen an. Mit Ihnen wird
erstmals ein Lateinamerikaner Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche – ein sichtbares
Zeichen ihrer weltumspannenden Dimension. Sie haben den Namen Franziskus gewählt,
eines Heiligen, dessen Zuneigung zu den Menschen und zur Schöpfung die Gläubigen aller
Konfessionen bis heute bewegt und anrührt. Franziskus ist insbesondere für seine Hinwendung
zu den Armen und Schwachen Vorbild für Viele.“ Die Menschen in Deutschland sähen dem
neuen Pontifikat „voller Erwartung und Sympathie entgegen“, so Gauck.
Viele
weitere Politiker haben an den neuen Papst Glückwünsche zu seiner Wahl übermittelt.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte, er freue sich auf die Fortführung
der Zusammenarbeit zwischen den Vereinten Nationen und dem Vatikan, wie sie unter
Johannes Paul II. und Benedikt XVI. bestanden habe. EU-Kommissionspräsident Jose Manuel
Barroso, EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und EU-Parlamentspräsident Martin
Schulz schrieben in einer gemeinsamen Erklärung, sie wünschten Franziskus „Mut und
Stärke“ für sein neues Amt. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte,
über die katholische Christenheit hinaus erwarteten viele von dem neuen Papst Orientierung.
Das gelte nicht nur in Glaubensfragen, sondern auch, wenn es um Frieden, Gerechtigkeit
und die Bewahrung der Schöpfung gehe.
US-Präsident Barack Obama
würdigte den neuen Papst als einen Menschen, der sich immer für die Armen einsetze.
Der russische Präsident Wladimir Putin zeigte sich in einem Glückwunschschreiben
nach Rom überzeugt, unter dem neuen Papst werde sich „die Beziehung zwischen Russland
und dem Vatikan auf der Basis christlicher Werte erfolgreich weiterentwickeln“. Er
erhoffe sich von Franziskus „eine Stärkung des Friedens und des Dialogs zwischen Zivilisationen
und Religionen“, so Putin. In China reagierte ein Sprecher des Außenministeriums
auf die Nachricht von der Wahl des neuen Papstes. Peking gratuliere Franziskus und
hoffe, der Papst werde mit der chinesischen Führung zusammenarbeiten, um die beiderseitigen
Beziehungen zu verbessern. Allerdings bleibe es dafür eine Voraussetzung, dass der
Vatikan seine diplomatische Anerkennung Taiwans zurückziehe. Der israelische Präsident
Shimon Peres drückte in einer Botschaft seine Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit
mit Papst Franziskus aus. Der Papst folge auf einen Pontifex – gemeint ist Benedikt
XVI. –, „unter dem sich unsere Beziehungen sehr weiterentwickelt haben“. Wörtlich
fährt Peres fort: „Diese Beziehungen sind jetzt an ihrem besten Punkt.“