Österreich: Ihm liegt Dienst an den Armen am Herzen
Dem neuen Papst Franziskus liegt der Dienst an den Armen und der Dienst für die Gerechtigkeit
am Herzen: Das sagte der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser in einer ersten Reaktion
auf die Wahl von Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum neuen Papst. Dass mit seinem neuen
Namen ein Programm verbunden sei, das für die Menschenfreundlichkeit Gottes und die
Nähe zu den Menschen stehe, sei höchst erfreulich. „Franziskus steht für die optionale
Vorrangigkeit des Dienstes an die Armen“, so Kothgasser.
Gerade als Jesuit,
der aus Argentinien stammt, könne der neue Papst viel zur Ökumene beitragen: "Der
Papst wird fortsetzen, was sein Vorgänger versucht hat. Als Erzbischof von Buenos
Aires kennt er viele Christen anderer Konfessionen und als Jesuit ist ihm eine echte
Offenheit für das Miteinander der Christen auf der ganzen Welt ein wirkliches Anliegen.
Dem neuen Papst ist bewusst, dass im dritten Jahrtausend dieses Miteinander höchst
notwendig und dringlich ist", so Erzbischof Kothgasser.
Er schätzt den neuen
Papst als konsequenten Menschen ein, der auf die Menschen im Sinne des Evangeliums
zugehe und darin die Frohe Botschaft lebe und zu verwirklichen suche. Der Salzburger
Erzbischof kennt Argentinien von mehreren Besuchen her und er habe stets die "Offenheit
und Einfachheit" in diesem Land, das "für die katholische Kirche von großer Bedeutung
ist", geschätzt.
Schwarz: Fürsprecher für Notleidende Die
erste Reaktion vom Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz auf den neuen Papst: "Ich
freue mich, dass ein Lateinamerikaner zum neuen Papst gewählt wurde. Mit ca. 700 Millionen
Katholikinnen und Katholiken bildet die Kirche in Lateinamerika die Hälfte der Weltkirche.
Der neue Papst kennt die große Not in den Ländern des Südens und wird ein Fürsprecher
für die notleidenden Menschen sein. Papst Franziskus wird die Einheit der Kirche in
den Blick nehmen und möchte alle im Schiff der Kirche begleiten."
Der neue
Papst habe sich, so Bischof Schwarz, stets durch einen bescheidenen Lebensstil ausgezeichnet.
"Immer schon hatte er ein Herz für die Armen und Bedürftigen und wird sich dadurch
auch für die Armen im Sinn des Evangeliums einsetzen. Mit der Wahl seines Namens bringt
Franziskus die Wertschätzung für die Lebensform des heiligen Franz von Assisi zum
Ausdruck - dies schätzen auch die Jugendlichen von heute. Wie sein Namenspatron hat
der neue Papst ein Herz für die Jugend", so der Linzer Bischof wörtlich.
Küng:
Überrascht und beeindruckt Er sei sehr überrascht und zugleich sehr beeindruckt
von der Wahl Jorge Mario Bergoglios zum neuen Papst Franziskus gewesen: "Die Kirche
hat wieder einmal gezeigt, dass sie immer für eine Überraschung gut ist", sagte der
St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng in einer ersten Stellungnahme. Ihm habe vor
allem beeindruckt, wie der neue Papst "mit großer Ruhe seine ersten Worte gesprochen
hat": "Er hat sofort mit dem Gebet für Benedikt XVI. begonnen und in aller Demut und
Bescheidenheit den Segen gegeben."
Die Papstwahl sei überraschend und erfreulich
schnell über die Bühne gegangen, das gibt "Hoffnung für die Zukunft", so Küng. Papst-Sein
sei eine der größten Herausforderungen, die es geben kann, so der Diözesanbischof.