2013-03-10 12:15:27

Ein schnelles Konklave?


RealAudioMP3 Noch knapp zwei Tage bis zum Konklave-Beginn: Nach einer letzten Generalkongregation am Montag ziehen die wahlberechtigten Kardinäle am Dienstagnachmittag zur historischen Papstwahl in die Sixtinische Kapelle. Am Morgen feiern sie in Sankt Peter die vor einem Konklave übliche Messe im Petersdom. Über das formale Prozedere des Konklaves wurde schon viel berichtet – doch wie muss man sich die Entscheidungsfindung der kirchlichen Würdenträger bei der Wahl vorstellen?

Zu dieser Frage gab Vatikansprecher Pater Federico Lombardi am Wochenende Hilfestellung. Die Kardinäle fühlten sich nun zur Wahl eines neuen Papstes bereit, unterstreicht Lombardi in einem Editorial für Radio Vatikan:

„Die gemeinsamen Reflektionen in den Kongregationen, die Informationen, die sie untereinander ausgetauscht haben, die Gespräche, die sie führten, um sich ein persönliches und verantwortliches Urteil über die geeignetsten Personen zu bilden für diese große Aufgabe sind nun in ein erstes Stadium der Reifung übergegangen. Ab Dienstag wird ihr Unterscheidungsvermögen noch mehr gefordert, weil mit den Wahlgängen in gewisser Weise der Konsens gemessen wird, den bestimmte Kandidaten schaffen können.“

Zuerst würden die Kardinäle wohl ihre persönlichen Wunschkandidaten wählen – je nach Prioritäten, Überzeugungen und Erwartungen, sagte Lombardi am Wochenende laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa vor der Presse. In dieser Phase werde es eine Bandbreite an möglichen Kandidaten geben. In den fortschreitenden Wahlgängen würden die Kardinäle dann „in relativ schneller Zeit“ die erste persönliche Wahl modifizieren, so Lombardi weiter. Ihre Entscheidung werde sich jeweils auf diejenigen Kandidaten verlagern, welche am konsensfähigsten und geeignetsten erschienen, vermutet der Vatikansprecher. Zu diesem Zeitpunkt werde ein erster Name für einen möglichen neuen Papst auftauchen. Wegen der wiederholten Wahlgänge innerhalb eines Tages könnten diese Entscheidungsprozesse „sehr schnell“ ablaufen, so Pater Lombardi.

Auch Kardinal Walter Kasper zeigte sich am Wochenende optimistisch, dass schnell ein neuer Papst gewählt werden könnte – „im Laufe von drei Tagen“, so der älteste der 115 Kardinäle, die einen Nachfolger für Benedikt XVI. finden müssen. Kasper äußerte sich am Samstag im rheinischen Vallendar im Rahmen eines Symposiums, bevor er wieder zurück nach Rom fuhr.


Emeritierter Papst betet für das Konklave

Pater Lombardi gab im Editorial für Radio Vatikan weiter an, dass der emeritierte Papst für das Konklave bete. Ratzinger sei „mit uns allen, still, aber tief und bewusster als wir alle im Gebet für Gottes Geist“, der den neuen Papst anzeigen solle, so Lombardi.

(rv/ansa/kna 10.03.2013 pr)







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