Tausende von Polizisten protestieren gegen die Politisierung der Sicherheitskräfte,
die durch die Muslimbrüder und den Präsidenten Mohammed Mursi vorangetrieben werden.
Die Polizei, so die Beschwerde der Ordnungshüter, werde benutzt, um Mitglieder der
Muslimbruderpartei zu schützen und ihre Gegner anzugreifen. Außerdem würden, so die
Wortführer des Protests, hochrangige Positionen in den Sicherheitskräften mit regierungstreuen
Funktionären besetzt. Der Streik, der mit der Teilnahme zunächst der niedrigeren Ränge
der Polizei am 4. März in Kairo begonnen hatte, hat sich mittlerweile auf das ganze
Land ausgeweitet. P. Rafic Greiche, der Pressesprecher der katholischen Kirche in
Ägypten, ließ verlauten, dass die Polizei dazu da sei, „die Bevölkerung zu schützen,
nicht eine politische Partei, wie dies die Muslimbrüder wollen.“ Seiner Ansicht nach
wollten die Polizisten nicht als Chargen der politischen Macht im Land gesehen werden
oder sich gegen die Bevölkerung wenden. Die Islamisten, so Pater Greiche, verlören
zudem zusehends an Unterstützung in der Bevölkerung.