2013-03-09 12:55:47

Asien: Neuer Papst muss interreligiösen Dialog weiterführen


RealAudioMP3 Die Kardinäle, die am kommenden Dienstag im Konklave zusammentreten werden, beraten in ihren derzeit stattfindenden Generalkongregationen über die Lage der Kirche in der Welt und die Herausforderungen, die auf den neu gewählten Papst zukommen werden. Dabei richtet sich der Blick auch auf Asien, einen Kontinent, der nicht nur sehr heterogen ist, sondern auch mit vielfältigen Problematiken konfrontiert ist. Dies betrifft insbesondere die Religionsfreiheit, den interreligiösen Dialog und Menschenrechtsverletzungen. Christoph Marcinikowski ist Islamwissenschaftler, er lebte und arbeitete 15 Jahre lang in Asien und ist jetzt als Menschenrechtsreferent des Internationalen katholischen Missionswerk Missio in Aachen tätig. Im Radio Vatikan-Interview weist er darauf hin, dass der neue Papst den von Benedikt XVI. angestoßenen interreligiösen Dialog dringend fortführen müsse:

„Ich spreche hier besonders den Dialog zwischen der Kirche und dem Islam an. Und da hat Papst Benedikt, wie ich finde, ganz wichtige Beiträge geleistet. Indem er eben nicht auf Kuscheldialog gesetzt hat, sondern konkrete Punkte angesprochen hat. Als Islamwissenschaftlicher würde ich sagen, dass das doch relativ gut angekommen ist. Es wurden die Unterschiede klar gemacht, und das ist ein wichtiges Mittel, um einen bedeutungsvollen interreligiösen Dialog zu führen. Ein neuer Papst sollte auf diesen Dialog setzen, aber eben auch auf die Fragen der Religionsfreiheit und Menschenrechte eingehen. Und das wäre eine wichtige Grundvoraussetzung, die sich die Menschen in Asien auch erwarten.“

Einen Wunsch der Gläubigen gebe es, den Marcinkowski immer wieder gehört habe, unabhängig davon, woher der neue Papst nun stammen werde:

„Ein wichtiger Punkt wäre vielleicht auch, dass das Gewicht Asiens - das numerische Gewicht Asiens wie auch die wirtschaftliche Kraft und die aufstrebende Kirche in Asien - auch Gestalt annimmt bei den nächsten Ernennungen von Kardinälen. Das sagt zwar noch nichts über die inhaltlichen Aussagen dieser eventuellen neuen Kardinäle, aber es wäre ein wichtiges Zeichen, dass man sich vielleicht auch von dieser eurozentrischen Ausrichtung wegbewegt, wie sie von vielen Menschen in Asien empfunden wird. Dass man damit den Geist der Weltkirche doch noch stärker betont als bisher. Das wäre ein wichtiges Zeichen.“

(rv 09.08.2013 cs)







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