2013-03-06 12:31:07

Afrika: Armut, Hunger und der Wunsch nach Anerkennung


RealAudioMP3 Vor der Papstwahl wird viel darüber diskutiert, welche Züge der Nachfolger Benedikt XVI. tragen sollte. Genannt werden unter den möglichen Nachfolgern auch Kardinäle vom afrikanischen Kontinent. Wie Christen in Afrika leben und was es für die Menschen dort bedeuten würde, wenn ein Afrikaner Papst würde, darüber hat das Kölner Domradio mit dem Afrika-Referenten bei Kolping International, Volker Greulich, gesprochen.

Als Stärke der Christen in Afrika sieht Greulich, dass der Glaube dort sehr selbstverständlich sei und im Alltag gelebt werde. Die Kirche sei den Menschen in vielen Staaten auch dann sehr nahe, wenn sie Hilfe brauchen, zum Beispiel in der Gesundheitsvorsorge, mit Bildungsangeboten oder durch materielle Unterstützung.

„Was die meisten Afrikaner bedrängt, sind ganz massive Probleme im Leben: Armut, viele leben in Bürgerkriegsgebieten. Das Leben ist einfach unsicher. Überleben ist häufig unsicher, und ich denke, dass von der Kirche da eher erwartet wird, dass sie bei der Verbesserung der Lebensverhältnisse eine Rolle spielt. Eine andere Sache, die man nicht unterschätzen darf, ist der Wunsch nach Anerkennung. Viele Afrikaner haben immer noch das Gefühl, dass sie Menschen und vielleicht auch Christen zweiter Klasse sind.“

Ein drängendes Problem in Afrika sei die Auseinandersetzung mit einem zunehmend radikalisierten Islam - ob durch Boko Haram in Nigeria oder durch Anschläge auf katholische und evangelische Geistliche in Tansania. Die Lage sei sehr besorgniserregend. Ein Grund zur Freude für die Menschen sei hingegen, dass vor der Papstwahl auch afrikanische Kardinäle als mögliche Kandidaten genannt werden:

„Ich glaube für viele Afrikaner hat alleine die Tatsache, dass im Vorfeld auch über schwarze Kardinäle als Nachfolger nachgedacht wird, so manche Seite ihrer Herzen zum Schwingen gebracht.“

Diese Anerkennung sei für viele Afrikaner sehr wichtig, egal, ob der zukünftige Papst dann wirklich ein Afrikaner sei, oder nicht, so Volker Greulich, Afrika-Referent bei Kolping International.

(domradio 06.03.2013 sta)








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