2013-03-04 10:28:20

Sedisvakanz: Kardinäle bereiten Papstwahl vor


Im Vatikan hat am Montagmorgen die erste Generalkongregation zur Vorbereitung des Konklaves begonnen. Auf Einladung von Kardinaldekan Angelo Sodano traten die bisher in Rom eingetroffenen Kardinäle in der Synodenaula zusammen, um über den Zustand der Kirche zu beraten und Planungen für die bevorstehende Papstwahl vorzunehmen. Bis zum Beginn des Konklaves müssen die Kardinäle bei täglichen Sitzungen die laufenden Amtsgeschäfte der Kirche erledigen und die Papstwahl vorbereiten - organisatorisch wie inhaltlich.

Unter den Augen vieler Schaulustiger und Medienvertreter trafen die Kardinäle am Montagmorgen kurz nach 9.00 Uhr an der vatikanischen Audienzhalle ein. Die meisten Würdenträger ließen sich in Autos ihrer Kollegien, in denen sie derzeit logieren, oder in Fahrzeugen der Botschaften ihrer Länder chauffieren. Viele, wie etwa der Münchener Kardinal Reinhard Marx, trafen aber auch zu Fuß am Eingang zum Vatikanstaat ein. Die Beratungen gehen bis zur Mittagszeit und sollen am späten Nachmittag nochmals fortgesetzt werden.

Inhaltliche Vorbereitung wichtiger als Organisation

Wie viele Kardinäle bereits an der ersten Sitzung in der vatikanischen Synodenaula teilnehmen, sei noch nicht klar, meinte Vatikansprecher Federico Lombardi am Samstag. Vermutlich ab Mitte der Woche dürfte Sodano über den Konklavebeginn abstimmen lassen. Die Wahl eines Nachfolgers für den am 28. Februar zurückgetretenen Benedikt XVI. muss spätestens zwischen dem 15. und 20. Tag nach Eintritt der Sedisvakanz beginnen. Dank eines Motu Proprio von Benedikt XVI. könnte die Wahl aber auch vorgezogen werden, wenn die Kardinäle dies mehrheitlich wünschen und die Anwesenheit aller wahlberechtigten Kardinäle festgestellt wird.

Wichtiger als organisatorische Details und Formalien werten die Kardinäle aber die inhaltliche Vorbereitung des Konklaves. Pannen und Probleme an der Kurienspitze, eine mögliche Kurienreform, die Vatileaks-Affäre, der geheimnisumwitterte Bericht der drei Kardinal-Kommissare über angebliche Abgründe an der Kurie dürften zur Sprache kommen. Wichtiger als Vatileaks sollte für die Kirche jedoch die zeitgemäße Glaubensverkündigung sein, die Neuevangelisierung, betonte unterdessen der kolumbianische Kardinal Ruben Salazar Gomez.

Papstwahlen mit eigener Dynamik

Zu Beginn der Generalkongregationen kursieren in italienischen Medien mehr als zwei Dutzend Namen von Kardinälen, welche die Medien als „papsttauglich“ einschätzen. Papstwahlen hätten ihre eigene Dynamik, betont jetzt der portugiesische Kardinal Jose Saraiva Martins. Erst im Laufe der Generalkongregationen, der Wortmeldungen und Fragen ergebe sich Schritt für Schritt ein Bild von der Lage und den Bedürfnissen der Kirche - und ein Profil des für diese Vorgaben geeigneten Kandidaten.

(kipa 04.03.2013 sta)








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