2013-03-01 13:29:58

Österreich: „Ein großartiger Petrusnachfolger“


RealAudioMP3 Benedikt XVI. hat in seinem theologischen Wirken alles daran gesetzt, Gott als Zentrum des Lebens zu vermitteln. Das hat der Apostolische Nuntius von Österreich, Peter Stephan Zurbriggen anlässlich des Pontifikatsendes im Wiener Stephansdom betont. Erzbischof Zurbriggen feierte in Vertretung des in Rom befindlichen Kardinal Christoph Schönborn gemeinsam mit den Weihbischöfen Franz Scharl und Helmut Krätzl sowie 40 weiteren Geistliche um 19 Uhr einen Dankgottesdienst, der um 20 Uhr - dem Beginn der Sedisvakanz - in das Läuten der Pummerin mündete. In ganz Österreich läuteten zu diesem Zeitpunkt die Glocken, wie auch in allen Diözesen Gottesdienste zum Ende der Amtszeit gefeiert wurden. Zentrales Anliegen der liturgischen Feiern waren Dank und Bitte zugleich. Im Stephansdom wurden in neun Sprachen Fürbitten für den scheidenden Papst, für seinen Nachfolger und die Kirche in verlesen.

„Mit einer gewissen Wehmut“ dankte Erzbischof Zurbriggen in seiner Predigt dem scheidenden Papst: Er sei ein „großartiger“ Nachfolger des Apostel Petrus gewesen, habe die Kirche „in Treue, Demut und Gehorsam dem Herrn gegenüber geführt“ und sei nicht müde geworden, „gelegen oder ungelegen den wahren Glauben zu verkünden und uns alle in diesem wahren Glauben zu bestärken“. Bis heute sei Benedikt XVI. der „demütige Mitarbeiter im Weinberg des Herrn“ geblieben, als der er sich bei seiner Papstwahl vorgestellt habe.

Papst in einer „sehr schweren Zeit“
Benedikts XVI. sei „in einer sehr schweren Zeit“ zum Papst gewählt worden, betonte der Nuntius, und sei sich dessen schon zuvor bewusst geworden, als er am Tag zuvor - damals noch als Kardinal Joseph Ratzinger - von einer „Diktatur des Relativismus“ gesprochen habe. Der scheidende Papst habe, als guter „pater familiaris“, die „großen Schätze der Weisheit und der Frömmigkeit der Kirche aller Jahrhunderte in verständlicher Sprache uns heutigen Menschen nahe gebracht“, so Zurbriggen. In seinen Dankesworten erwähnte er auch die „tiefgründigen Ansprachen und Predigten“ bei den Stationen des Österreichbesuchs 2007, die eine „große Liebe“ des Papstes zu Österreich deutlich gemacht hätten.

Österreichs Bischöfe zum Pontifikatsende
Die Bischöfe des Landes würdigten Benedikt XVI. in verschiedenen Dankgottesdiensten zu seinem am Donnerstag beendeten Pontifikat. Im Linzer Mariendom bezeichnete Diözesanbischof Ludwig Schwarz Benedikt XVI. als „großen Theologen und hervorragenden Autor“, dessen Pontifikat ein großes Geschenk Gottes für die Kirche gewesen sei. In seinen Enzykliken, Büchern und Ansprachen habe der emeritierte Papst „immer mutig die Themen der Gegenwart angesprochen“. Zudem habe er sich „mit großer Geduld um die Einheit in der Kirche bemüht“ und auch durch Friedenszeichen wie das Assisi-Treffen den interreligiösen Dialog gepflegt. Durch seinen Rücktritt zeige Benedikt XVI. auf prophetische Weise, dass hinter dem Papst ein Mensch mit Stärken und Schwächen stehe.

Erzbischof Alois Kothgasser betonte bei einer Dankfeier im Salzburger Dom, durch seine ungewöhnliche Entscheidung für den Rücktritt - nach wiederholter Gewissensprüfung - habe Benedikt XVI. der Kirche für die Zukunft neue Möglichkeiten eröffnet.

„Er sorgte für Überraschungen“
Ebenso auf die interreligiösen Bemühungen des emeritierten Papstes ging der Klagenfurter Diözesanbischof Alois Schwarz ein. In „einzigartiger Weise“ habe Benedikt XVI. - eine „große Gestalt der Kirchengeschichte“ - das Gespräch mit den Religionen geführt. Er habe in seinem Pontifikat immer wieder überrascht – nicht nur durch seinen Rücktritt, sondern beispielsweise auch durch die Enzyklika „Deus caritas est“, die eine „Lieberserklärung an die Liebe“ sei, an das „Paulusjahr“ oder das „Jahr des Priesters“.


(kap 01.03.2013 mg/sta)







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