Kard. Koch zum Pontifikat von Benedikt XVI.: Lehramt wird als Erbe bleiben
Vom Pontifikat von Benedikt XVI. wird in Zukunft vor allem sein Lehramt als Erbe bleiben.
Dies schreibt Kardinal Kurt Koch in einem Rückblick auf das Pontifikat des deutschen
Papstes, der am Donnerstagabend von seinem Amt zurücktritt. „Wie kein Zweiter hat
er die kritische Situation des christlichen Glaubens nicht nur, aber vor allem in
Europa wahrgenommen“, so der vatikanische Ökumeneverantwortliche im „Forum“, dem Pfarrblatt
der katholischen Kirche im Kanton Zürich. Benedikt XVI. sei überzeugt, dass jede Reform
der Kirche mit der Erneuerung des Glaubens „aus seiner Herzmitte heraus“ beginnen
müsse. Diesem Anliegen habe er seine Verkündigung und sein Lehramt gewidmet. Hinter
dem Schritt zum Amtsrücktritt habe bei Benedikt XVI. eine tiefe Überzeugung gestanden,
schreibt Koch weiter. „Es war sein entschiedenes Anliegen, dafür Vorsorge zu treffen,
dass die Kirche sich wieder auf ihre Mitte besinnt, nämlich auf die Person Jesus Christus…“
Auch ein Papst müsse wie jeder Christ Christus nachfolgen, „indem er sich selbst,
seine eigene Person und seine Interessen zurückstellt“. Koch weist darauf hin, dass
der scheidende Papst immer wieder den Dialog zwischen Glauben und Vernunft gesucht
habe. Zugleich würdigte der frühere Bischof von Basel, der als einziger Schweizer
Kardinal ins Konklave einziehen wird, die Bemühungen Benedikt XVI. um den ökumenischen
und den interreligiösen Dialog.