2013-02-25 13:22:02

Kardinal Lehmann: „Oft seine wahre Größe verkannt“


Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann hat den Rücktritt von Papst Benedikt XVI. als verantwortungsvollen Akt gewürdigt. „Es ist nicht verantwortlich, an seinem Sessel zu kleben, wenn man den entsprechenden Dienst nicht mehr angemessen leisten kann“, schreibt Lehmann in einem am Sonntag veröffentlichten Hirtenbrief zum Ende des Pontifikats. Gerade das Papstamt werde von Gott dem Menschen nur auf Zeit geschenkt. „Es ist für viele Menschen wohltuend, wenn wir auch in der Kirche bekennen, dass wir angesichts der verfügbaren Kräfte einem Dienst nicht mehr voll entsprechen können. Vielleicht bekommt dadurch das Papsttum ein menschlicheres Gesicht.“ Dies könne auch bisher wenig geahnte Folgen für das ökumenische Gespräch über die Rolle und Struktur des Papsttums haben, hebt Lehmann hervor.

Der Mainzer Bischof bezeichnete Benedikt XVI. als einen „großen Lehrer des Glaubens“, der die Kirche in besonderer Weise „durch seine theologische und spirituelle Kompetenz“ bereichert habe. Er dankte dem Papst für seinen „herausragenden Dienst in Kirche und Welt“. „Wir haben gerade in der Heimat den 'deutschen' Papst gefeiert, haben aber oft seine wahre Größe und seine Bedeutung für die Kirche verkannt“, so Lehmann. Andere Völker hätten dies mitunter besser erkannt.

„Gewiss kann man an seinen Regierungsstil Fragen stellen“, so der Kardinal weiter. Manche Kritik an Benedikt XVI. sei jedoch überheblich. „In seinen Schriften hat er manchen Kritikern schon gründlich geantwortet, ohne dass sie es merkten.“

(kna 25.02.2013 pr)








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