D: Kard. Marx fordert mehr christliche Gender-Forschung
Kardinal Reinhard Marx fordert, „viel intensiver“ christliche Gender-Forschung zu
betreiben. „Die Geschlechterdifferenz ist ein Reichtum“, betonte der Erzbischof von
München und Freising im Rahmen eines Glaubensgespräches am Samstagabend: „Gott hat
seine Freunde daran, dass es Männer und Frauen gibt.“ Es gelte jedoch noch zu „entdecken“,
was das bedeute. Mann und Frau seien „nicht gleich, sondern unterschiedlich“; niemals
dürfe aber „im Raum stehen, dass es eine Über- und Unterordnung gibt – und das ist
in der Geschichte der Kirche erfolgt“, sagte Marx, der während der Veranstaltung auch
auf Fragen der mehr als 250 Gläubigen in der Münchner Muffathalle antwortete. Der
Erzbischof betonte, das Christentum gehe „einen Schritt weiter“ als andere Religionen,
indem „Gott sich auf die Wirklichkeit des Menschen ganz eingelassen“ habe: „In der
konkreten Gestalt Jesu von Nazareth ist die gesamte Wirklichkeit Gottes unter uns
anwesend.“ Doch auch die Kirche müsse sich immer wieder neu auf den Weg machen, dem
zu folgen und zu dienen, was Jesus gesagt habe, erläuterte der Kardinal weiter.
Das
Glaubensgespräch zum Thema „Ich glaube an Jesus Christus“ war die zweite Veranstaltung
einer sechsteiligen Reihe zum „Jahr des Glaubens“, in der Kardinal Reinhard Marx an
verschiedenen Orten der Erzdiözese mit Gläubigen zusammentrifft, um mit ihnen anhand
der zentralen Glaubensaussagen des Apostolischen Glaubensbekenntnisses ins Gespräch
zu kommen. Die nächste Veranstaltung findet im April auf einem Schiff und auf der
Fraueninsel auf dem Chiemsee statt und richtet sich im Besonderen an Jugendliche.