Kardinal Robert Sarah
ist wieder in Rom. Der Leiter des Päpstlichen Hilfswerks Cor Unum hatte in den letzten
Tagen Jordanien besucht. Dort nahm er an einem regionalen Caritas-Forum teil. Bei
der Tagung in Amman ging es vor allem um Hilfe für Flüchtlinge aus Syrien. Sarah hat
auch das jordanische Lager Zarqa besucht, eines der wichtigsten Aufnahmelager für
die aus Syrien Fliehenden. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte der Kardinal:
„Die
Flüchtlinge brauchen vor allem Nahrung und etwas zum Anziehen, weil jetzt die kalte
Jahreszeit ist. Ich habe selbst auch gebibbert vor Kälte, die Temperaturen sind im
Moment ziemlich niedrig. Den Ortskirchen bin ich sehr dankbar für ihre Hilfe für Flüchtlinge,
weil sie eine wirklich schwere Arbeit tun. Bischof Audo von Aleppo zum Beispiel engagiert
sich sehr, obwohl er gar keine Mittel hat. Ich bewundere ihre Arbeit; auch im Libanon
wird mit wenig Geld viel geholfen. Was mich nachdenklich macht, ist, dass die Flüchtlinge
um Hilfe bitten, damit sie ihre vielen Kinder in die Schule schicken können. Vielleicht
sollten wir daran in Zukunft mehr denken: Wie finden wir die Mittel dafür, um diese
vielen Kinder in die Schule gehen zu lassen.“
Papst Benedikt XVI. hatte
Kardinal Sarah 25.000 Dollar vor allem für die jordanische Caritas mitgegeben. Das
sei „natürlich nicht viel“, so der aus Afrika stammende Kardinal, „aber die Caritasvertreter
waren sehr dankbar dafür“. Sarah hat sich, zusammen mit Caritas-Spitzenkräften aus
ganz Nordafrika und Nahost, auch mit dem jordanischen König Abdallah II. getroffen.
„Mich
hat beeindruckt, dass er wirklich die Arbeit der Caritas, und nicht nur in Jordanien,
sehr hochschätzt. Der König war gerade in Moskau gewesen; er kam extra von dort zurück
nach Jordanien, um die Caritasleute zu treffen und ihnen zu sagen, wie zufrieden er
mit ihrer Arbeit ist. Er hat auch sehr darauf bestanden, dass man weiter für den Frieden
in Syrien arbeiten müsse: Ohne Frieden, so sagte er, werden wir hier von Flüchtlingen
völlig überschwemmt werden. Der König setzt große Hoffnungen in einen Besuch des US-Präsidenten
– das sei womöglich die letzte Chance, um einen Frieden in der Region zu finden. Man
merkt, wie große Hoffnungen sich der König macht, aber ich muss sagen, für mich wäre
das ein Wunder!“