Der emeritierte Kurienkardinal
Walter Kasper plädiert für ein neues diakonisches Amt für Frauen, katholische Priesterinnen
lehnt er hingegen ab. Kasper äußerte sich am Rande der Frühjahrsvollversammlung der
Deutschen Bischofskonferenz in Trier. Die deutschen Bischöfe diskutierten auf ihrer
Frühjahrskonferenz darüber, wie sie Frauen in der katholischen Kirche stärker einbinden
können.
„Ich spreche von einer Gemeindediakonin, die pastorale, karitative,
katechetische und bestimmte liturgische Dienste wahrnehmen könnte. Ein solches Amt
unterscheidet sich vom Amt des männlichen Diakons. Die Gemeindediakonin wird per Segen
beauftragt, nicht durch ein Weihe-Sakrament. Ich denke, wenn es ein solches Amt ist,
das nicht einfach am klassischen Diakonamt ansetzt, hätte man viel mehr Beweglichkeit.“
Frauen
im Priesteramt erteilte Kardinal Kasper eine klare Absage.
„Ich denke, dass
daran auch nichts zu ändern ist, dass Frauen nicht zum Priestertum geweiht werden
können. Das ist die ungebrochene Tradition der Ostkirche wie der Westkirche. Frauen
sind aber in allen anderen Teilen der Kirche ehren- und hauptamtlich tätig. Jede deutsche
Pfarrei würde zusammenbrechen, wenn die Frauen nicht so mitarbeiten würden.“
Bei
ihrer Studientagung über die Rolle der Frauen in der Kirche gaben die deutschen Bischöfe
bekannt, dass derzeit etwa 13 Prozent der oberen Leitungsebene innerhalb der katholischen
Kirche in Deutschland von Frauen besetzt wird. Auf der mittleren Ebene seien dies
19 Prozent.