2013-02-21 11:40:26

Indien: Papst Benedikt hinterlässt großes Erbe


RealAudioMP3 Er kann die kritischen Stimmen verstehen, sehe aber in der Entscheidung des Papstes vor allem seinen Mut. So kommentiert der Erzbischof von Mumbai, Kardinal Oswald Gracias den angekündigten Rücktritt Benedikt XVI.. Der indische Kardinal beschreibt im Radio Vatikan-Interview seine Gefühle in dem Moment, als er von dem historischen Schritt des Papstes erfahren hat.

„Ich würde sagen, es war mit unglaublicher Überraschung, aber auch ein wenig Traurigkeit, dass ich die Nachricht von dieser Entscheidung des Papstes aufgenommen habe. Dieser Rücktritt drückt wirklich seine tiefe Liebe für die Kirche aus, aber auch seinen Mut, etwas zu tun, was seit langer Zeit kein Papst mehr getan hat. Er liebt die Kirche und hat befürchtet, dass ihr durch seine mangelhafte Gesundheit Nachteile entstehen könnten. Er wird erinnert werden für seinen brillanten Scharfsinn und seinen unverrückbaren Glauben. Er ist eine sehr religiöse Person, mutig und doch so bescheiden Wenn ich die letzten Jahre seines Pontifikates betrachte, so muss ich sagen, das Erbe dieses Papstes ist unglaublich groß. Er leitete die Kirche mit, so würde ich sagen, prophetischer Einsicht, Kraft und spiritueller und theologischer Grundlage. Alle seinen Handlungen sind geleitet worden durch tiefes Gebet und Reflexion über das Wohl der Kirche. Indien liebt Papst Benedikt und betet für ihn.“

Es gab allerdings auch kritische Stimmen zum Rücktritt des Papstes, die der Auffassung sind, Papst Benedikt hätte sein ihm anvertrautes Amt noch weiter ausführen sollen, auf Gott und seinen Glauben gestützt. Doch Kardinal Gracias ist nicht der Ansicht, dass der historische Schritt des Papstes etwas mit mangelndem Gottvertrauen zu tun habe.

„Ich kann die Kritiker verstehen, denn die Entscheidung kam so unerwartet, dass ich selbst im ersten Moment an einen Scherz geglaubt habe und erst einmal nachgeprüft habe, ob es sich wirklich so verhält. Doch ich respektiere seine Entscheidung. Ich denke, er ist zu dieser Entscheidung nach Gebet und reiflicher Überlegung gekommen, und ich denke, er hat seine Entscheidung für das Wohl der Kirche getroffen.“

Der kommende 22. Februar ist durch den Kardinal zu einem besonderen Tag des Dankes der indischen Kirche für das Pontifikat von Papst Benedikt XVI. bestimmt worden. An diesem Tag wird das Fest der „Kathedra Petri“ gefeiert und der Einsatz des Papstes für Indien und sein theologisches Schaffen sollen gewürdigt werden. Die Schriften von Benedikt XVI. hätten mit „intellektueller Klarheit und akademischer Brillanz“ u.a. eine Basis der Verständigung mit den Muslimen geschaffen. Dies sei für Asien besonders wichtig, so Kardinal Gracias, da dort die Mehrheit der Muslime lebe.

(rv 20.02.2013 cs)








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