Ehe und Familie gehören nach Ansicht des Mainzer Kardinals Karl Lehmann weiterhin
unter den besonderen Schutz des Staates. „Mann-Sein und Frau-Sein“ gehörten in gleicher
Weise zum menschlichen Leben und machten dadurch das „unverkürzte Menschsein“ aus,
erläuterte der langjährige Vorsitzende der Bischofskonferenz unter Verweis auf die
biblische Schöpfungsgeschichte. Homosexualität sei vor diesem Hintergrund „schwer
erklärbar“. Zugleich wandte sich Lehmann gegen jede Diskriminierung homosexueller
Menschen. „Hier ist gewiss manches wieder gutzumachen.“ Weiter betonte der Kardinal,
dass die Erzählung aus dem alttestamentarischen Buch Genesis Frauen und Männer auf
eine Stufe stelle. „Mann und Frau sind von Gott her in ihrer geschöpflichen Würde
völlig gleich, ohne dass ihre geschlechtliche Differenzierung geleugnet werden muss.“
Dieser Befund habe freilich nicht zu allen Zeiten die nötige Beachtung gefunden, so
Lehmann. „Auch wir können hier immer noch viel lernen.“