Das Klausurkloster Benedikts in den Vatikanischen Gärten
Benedikt XVI. wird nach der Renovierung des Klausurklosters Mater Ecclesiae in den
Vatikanischen Gärten dort einziehen. Das Gebäude befindet sich auf einem Hügel an
der Leoninischen Mauer. Diese Festungsmauer war in der Zeit von 847 bis 855 errichtet
worden, um den Petersdom vor Angriffen der Sarazenen zu schützen. Das Klausurkloster
soll künftig Benedikt XVI. von der Außenwelt abschirmen, denn, wie er es selber sagte,
er wolle „vor der Welt versteckt bleiben“. Das Kloster befindet sich in einem mehrstöckigen
Gebäude, das vor knapp 20 Jahren auf den Fundamenten der früheren Vatikanischen Gendarmerie
errichtet wurde. Auf der zweiten und dritten Etage waren bisher zwölf Zimmer, im Erdgeschoss
befanden sich Gemeinschaftsräume wie der Speisesaal, die Küche und ein Büro.
Vom
Vorgänger gegründet
Das Kloster Mater Ecclesiae wurde von Benedikts
Vorgänger Papst Johannes Paul II. gegründet. Der polnische Pontifex eröffnete es am
13. Mai 1994, als sich das Attentat auf seine Person zum 13. Mal jährte. Seine Idee
war, innerhalb des Vatikan einen Ort zu schaffen, an dem sich wechselnde Bewohner
„dem fortwährenden Gebet für Papst und Weltkirche widmen“ könnten, wie Radio Vatikan
damals berichtete. Bisher haben Schwestern aus vier unterschiedlichen Orden hier ihre
Dienste verrichtet: Zwischen 1994 und 1999 waren es die Klarissen, dann die Karmelitinnen,
später die Benediktinerinnen und ab 2009 die Salesianerinnen. Sie verbrachten einen
Großteil des Tages im Gebet, hielten geistliche Lesungen und widmeten sich spirituellen
Themen. Wie Vatikansprecher Federico Lombardi in einer Pressekonferenz klarstellte,
wird Joseph Ratzinger bei seinem Aufenthalt im Vatikan-Kloster nicht „in Klausur“
leben. „Er wird in keiner Weise eingeschlossen sein, sondern seine normalen Freiheiten
haben“, so Lombardi.