Die Gemeinschaft der Christen in Syrien schwindet. Das beklagt der maronitische Erzbischof
von Damaskus, Samir Nassar, in einem Brief an das Hilfswerk „Œuvre d’Orient“ in Paris.
Am meisten betroffen seien die Gläubigen der griechisch-orthodoxen Kirche. Sie machen
rund 60 Prozent der Christen in Syrien aus. Mehrere Zehntausend seien seit Beginn
des Bürgerkrieges vor bald drei Jahren geflohen, so der maronitische Erzbischof. Mehr
als die Hälfte der Gemeinden hätte sich aufgelöst, fügte Nassar an. Diese „Blutung“
würde die Zukunft aller Christen in Syrien in Frage stellen. Der Erzbischof warnt
vor einem Szenario wie im Irak, als die US-amerikanische Intervention einen massiven
Exodus der Christen zur Folge hatte. Viele der Christen würden in den Libanon fliehen,
allerdings sei das für sie nur eine Zwischenstation vor der Emigration in sicherere
Gefilde, so Nassar.