Ägypten: Koptische Kirche zerstört - Islamisten demonstrieren in Kairo
Im Distrikt von Tamiya gab es am Freitagabend einen Angriff auf die koptische Kirche
des heiligen Georg. Laut Informationen der Nachrichtenagentur Asianews zerstörte ein
von islamistischen Extremisten angestachelter Mob das Kreuz auf der Kuppel und Teile
des Kircheninneren sowie Heiligenbilder. Die Polizei habe dem Angriff beigewohnt,
sei aber nicht eingeschritten. Der Pfarrer Pater Domadios sei leicht verletzt worden
und habe bei einer muslimischen Familie Zuflucht gefunden. Die Islamisten, die den
Angriff koordiniert haben, hätten in den vergangenen Monaten auch ein Loch in die
Mauer gebohrt, um die Aktivitäten im Inneren beobachten zu können, berichtet Asianews
weiter. Unterdessen haben an diesem Freitag rund zehntausend Islamisten ihre Solidarität
mit dem von der Opposition bedrängten Präsidenten Mohammed Mursi bekundet. Zu der
Protestaktion unter dem Motto „Gemeinsam gegen Gewalt“ vor der Kairoer Universität
hatten mehrere Salafisten-Parteien aufgerufen. Die regierenden Islamisten werfen der
Opposition vor, sie wolle Ägypten absichtlich ins Chaos stürzen, um Mursi und die
Regierung zu Fall zu bringen. Proteste gegen die Regierung der Muslimbruderschaft
schlugen zuletzt regelmäßig in Gewalt um. Die Opposition macht dafür vor allem die
Sicherheitskräfte verantwortlich. Die regierenden Islamisten hätten Polizeistaat-Methoden
von Ex-Präsident Husni Mubarak übernommen.