Heiliges Land würdigt Papst als „Botschafter des Friedens“
Als „Botschafter des Friedens“ würdigt die Versammlung der katholischen Ordinarien
im Heiligen Land den scheidenden Papst Benedikt XVI. In ihrem Schreiben spricht die
Versammlung stellvertretend für alle Religionsgemeinschaften – Juden, Christen, Muslime
und Drusen – im Heiligen Land, für deren friedliches Zusammenleben Papst Benedikt
XVI. sich wiederholt eingesetzt hatte.
Die „Konferenz der Lateinischen
Bischöfe in den arabischen Regionen“ (CELRA) habe ihre große Dankbarkeit über
die postsynodale Exhortation „Ecclesia in Medio Oriente“ und den Aufruf des Papstes
zu einer „gerechten und dauerhaften Versöhnung“ in der Region zum Ausdruck gebracht.
Der maronitische Patriarch von Antiochien, Kardinal Béchara Boutros Raï, habe
mit Blick auf Benedikts Rücktrittserklärung von einem „positiven Anstoß“ und einer
„Lehre“ für Kirche und Welt gesprochen. Der Schritt gebe ein positives Beispiel für
Verantwortungsträger in Religion, Politik und Gesellschaft, so Raï: „Diese Verantwortung
muss in der Tat mit vollem Bewusstsein ausgeführt werden“ und als „Auftrag zum Dienst
am Gemeinwohl“ verstanden werden, so der Patriarch. Der chaldäische Patriarch von
Babylon, Louis Raphaël i. Sako, lobte Benedikt XVI. als „universelles Modell
der Demut“: „Der Papst hat der Welt seine ganze Größe gezeigt, das Wunder seines Geistes.
Er hat eine Entscheidung getroffen, die die ganze Geschichte erinnern wird, angefangen
bei uns Klerikern und der Kirche. Der Pontifex hat einmal mehr gezeigt, dass der Stuhl
Petri gemacht ist, um zu dienen und nicht, um bedient zu werden“, wird Sako in der
Erklärung zitiert.
Auch der israelische Präsident Shimon Peres würdigte
in einem Schreiben Benedikts Einsatz für den Frieden. Er unterstrich besonders die
vielfältigen Bemühungen des Papstes um mehr Verständnis zwischen der katholischen
Kirche und dem Judentum. Benedikt XVI. habe viele falsche Vorstellungen in der Kirche
zurechtgerückt: etwa, dass die „Juden“ schuld an Christi Tod seien und dass Gott das
jüdische Volk verlassen hätte. Auch habe der Papst betont, dass die Juden „die älteren
Brüder“ der Christen seien, so Peres. Der Politiker nannte Benedikt XVI. einen Freund
und wünschte ihm, bald wieder zu Kräften zu kommen, um seine Weisheit mit der Welt
teilen zu können. Der Körper könne altern, die Weisheit jedoch nie, so der israelische
Präsident.