Die bulgarisch-orthodoxe Kirche macht an diesem Wochenende einen weiteren Schritt
zur Wahl ihres neuen Oberhauptes. Von den möglichen Kandidaten wählt die Heilige Synode,
das oberste Leitungsgremium der bulgarisch-orthodoxen Kirche, drei aus. Einer von
ihnen soll dann am 24. Februar von einem Landeskonzil zum Nachfolger von Patriarch
Maxim gekürt werden. Maxim war Anfang November im Alter von 98 Jahren gestorben. Er
führte seine Kirche 41 Jahre lang.
Derzeit leitet Metropolit Kyrill aus der
Schwarzmeerstadt Warna die Kirche kommissarisch. Seine Wahl zum Interims-Oberhaupt
hatten zunächst mehrere der 14 Mitglieder der Heiligen Synode nicht anerkannt, weil
er die absolute Mehrheit verfehlt habe. Später bestätigte das Leitungsgremium die
Wahl. Kyrill pflegt besonders gute Beziehungen zur katholischen Kirche und gilt als
Verfechter des ökumenischen Dialogs. So bezeichnete er den 1998 erfolgten Austritt
der bulgarisch-orthodoxen Kirche aus dem Weltkirchenrat (ÖRK) als „übereilt“ und plädierte
dafür, diesen Schritt zu überdenken.