2013-02-15 14:40:43

Indien: Kampagne gegen Todesstrafe


In den Jahren von 2001 bis 2011 sind in Indien insgesamt 1.455 Menschen zum Tode verurteilt worden. Das bedeutet, dass „alle drei Tage ein Todesurteil ausgesprochen wurde“. Todesurteile seien „nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel“, schreibt die Nichtregierungsorganisation „Asian Centre for Human Rights“ in ihrem Bericht zum „Stand der Todesstrafe in Indien 2013“. Wie aus Daten des indischen Innenministeriums hervorgeht, wurden pro Jahr im Durchschnitt 132 Personen zum Tode verurteilt. Das „Asian Centre for Human Rights“ brachte nun eine Kampagne zur Abschaffung der Todesstrafe auf den Weg, der sich viele Bürgerbewegungen angeschlossen haben, darunter auch Ordensgemeinschaften und christliche Laienbewegungen. „Es gibt keine wissenschaftliche oder empirische Grundlage, die bestätigt, dass die Todesstrafe wirklich ein abschreckendes Mittel gegen das Verbrechen ist“, so die Nichtregierungsorganisation. Sie beklagt, dass im Fall des Terroristen Afzal Guru, der an einem Anschlag auf das indische Parlament in Neu-Delhi 2001 beteiligt war, die Angehörigen nicht informiert wurden. Das „beeinträchtigt das Vertrauen in den Rechtsstaat“, urteilt der Verband. Die Familie habe damit auch nicht die Möglichkeit gehabt, den Staatspräsidenten um Gnade zu ersuchen. „Indien“, so die Organisation, „sollte die eigenen kulturellen Werte umsetzen“, insbesondere durch die Abschaffung der Todesstrafe.

(fides 15.02.2013 ord)








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