2013-02-13 17:25:17

Vatikanzeitung: „Neue Wege eröffnet”


„Der Rücktritt von Papst Benedikt XVI. fällt zusammen mit dem Jahr des Glaubens und geschieht im 50. Jahr nach der Eröffnung des II. Vatikanischen Konzils. Das ist nicht ein einfacher Zufall, sondern ein Zeichen der Zeit, das der Papst zum Wohl der Kirche interpretiert hat.” Diese Worte stammen aus der Feder des Vizedirektors der Vatikanzeitung „L‘Osservatore Romano“, Carlo Di Cicco, in einem Editorial für seine Zeitung. Er unterstreicht in seinem Artikel, dass dem Papst bei seinem Rücktritt die Zukunft des christlichen Glaubens auf der Erde am Herzen liege und er es deswegen für notwendig erachtet habe, einen Schritt zu machen, der „viele Dinge ändern wird“. Eine „Entscheidung, die neue Wege in der Geschichte eröffnen wird und die Kohärenz zwischen Doktrin und christlicher Praxis des aktuellen Papstes besiegelt“, so beschreibt der Autor die Tragweite der Entscheidung des Papstes. Die Kirche von Benedikt XVI. „ist eine Kirche des christlichen Glaubens. Nicht eine Kirche des allgemeinen, abstrakten oder ideologischen Glaubens“, so der Vizedirektor des „L’Osservatore Romano“, der daran erinnert, dass Papst Benedikt in seinem Pontifikat viele Entscheidungen getroffen habe, die für Überraschungen gesorgt hätten, bis nun zu seiner letzten Entscheidung: „Sich mit erschütternder Würde und Natürlichkeit von der Bühne zu verabschieden, in dem Bewusstsein, dass das Schiff Petri zuallererst vom Geist Gottes gelenkt wird. Von einem Lehrer des Glaubens ist er so zu einem Zeugen der Glaubwürdigkeit des Versprechens Gottes geworden, den er für wert erachtet, ihm sein ganzes Leben zu widmen.“ „Das Erbe Benedikts ist bereits jetzt groß. Aber wenn es sich mit der Zeit erst einmal gesetzt hat, wird es noch wertvoller erscheinen und besser verstanden werden, als das bislang der Fall ist. Zu versuchen, dieses Erbe zu erklären, indem man es in die Mitte dunkler Manöver wirft, vor denen es sich zu verteidigen gilt“, so warnt er, „würde bedeuten, der intellektuellen Transparenz des Papstes nicht gerecht zu werden. Genauso wie derjenige den hohen Wert seiner Geste nicht erkennt, der an seinen Rücktritt wie an eine Flucht vor der Verantwortung denkt.“ Denn, so der Vatikankenner, die schwierigen Momente der Kirche, die in diesen acht Jahren Pontifikat nicht gefehlt hätten, habe Benedikt XVI. mit großem Gottvertrauen in Angriff genommen und überwunden, sowie Lösungswege eröffnet für lange Jahre offene Fragen, die er als Erbe vorgefunden habe.

(or/ansa 13.02.2013 cs)








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