Österreich: Religiöse Symbole mit öffentlichem Raum „verwoben“
Als wichtiges Signal gegen die Privatisierung von Religion werten die österreichischen
Bischöfe die „Aktion Glaube“. Im Rahmen der landesweiten Verhüllungsaktion werden
während der Fastenzeit, ab dem 13. Februar, österreichweit Glaubenssymbole im öffentlichen
Raum verhüllt und zu Ostern wieder enthüllt. Die Aktion, an der sich über 500 Pfarren,
Ordensgemeinschaften und kirchliche Institutionen beteiligen, stellt einen Höhepunkt
der kirchlichen Aktivitäten im laufenden „Jahr des Glaubens“ dar.
Kardinal
Christoph Schönborn unterstreicht in einem Grußwort die Verbindung von Glaube und
Öffentlichkeit, die in der Aktion deutlich gemacht werde. So sei die Verhüllungsaktion
nicht nur „eine wunderbare Gelegenheit für uns alle, den Schatz neu zu entdecken,
der in unseren Kruzifixen, Bildstöcken, Heiligendarstellungen liegt“, sondern auch
eine Gelegenheit, den Wert von „Erlösungszeichen im öffentlichen Raum“ neu schützen
zu lernen. Gerade in einer Zeit, „in der man immer öfter hört, dass Religion sich
in die Privaträume zurückzuziehen habe“, sei das „wichtig“.
Einen „wichtigen
Beitrag“ zur Verdeutlichung der engen Verwebung von Christentum und öffentlichem Raum
erkennt auch der steirische Diözesanbischof Egon Kapellari. Die Aktion solle „zeigen,
wie der öffentliche Raum und die gesamte Zivilgesellschaft seit Jahrhunderten durch
das Christentum wesentlich mitgeprägt worden sind und auch heute noch mitgeprägt werden“.
Zugleich zeige die Verhüllung der Glaubenssymbole auf, „was fehlen würde, wenn Religion
zur Gänze in die private Sphäre verdrängt würde“.