Der Papst hat dem
Souveränen Malteserorden zu seiner 900-Jahrfeier gratuliert. Im Jahr 1113 ist der
Vorgänger-Verband der Malteser vom damaligen Papst Paschalis II. in einer Bulle als
Orden anerkannt worden. Etwa 4.000 Mitglieder und Freunde der Malteser zogen an diesem
Samstag Vormittag feierlich in den Petersdom ein, dort feierten sie eine Messe mit
dem vatikanischen Kardinalstatssekretär Tarcisio Bertone. Anschließend trafen sie
den Papst, der die „besondere Verbindung der Malteser zur katholischen Kirche und
zum Heiligen Stuhl“ würdigte.
„Euer Orden hat sich von Anfang an durch
die Treue zur Kirche und zum Nachfolger Petri ausgezeichnet. Zugleich hat er immer
eine geistliche Prägung, ein hohes religiöses Ideal beibehalten. Geht auf diesem Weg
weiter und bezeugt konkret die verändernde Kraft des Glaubens! Aus Glauben haben die
Apostel einst alles verlassen, um Jesus zu folgen, und sind dann in die ganze Welt
gegangen, um das Evangelium zu verkünden. Aus demselben Glauben haben sich im Lauf
der Jahrhunderte auch die Mitglieder eures Ordens hervorgetan: Sie haben zunächst
den Kranken in Jerusalem, dann bedrohten Pilgern im Heiligen Land beigestanden. Vergesst
nie eure Wurzeln!“
Die Malteser unterschieden sich von anderen internationalen
Hilfswerken durch ihre „christliche Inspiration“ – die dürfe beim sozialen Einsatz
nicht hintan gestellt werden. Die Werke der Malteser seien „nicht einfach philantrophisch,
sondern sie sind ein Zeugnis der Liebe um des Evangeliums willen“.
„Euer
tägliches Leben muss durchdrungen sein von der Präsenz Jesu; wenn ihr Kranken beisteht,
Einsame besucht oder Behinderten helft, dann solltet ihr das unter dem Blick Jesu
tun.“
Die Malteser sind heute gleichzeitig ein katholischer Orden, eine
NGO, die weltweit Suppenküchen, Krankenhäuser und Erste-Hilfe-Stationen betreibt,
und eine souveräne Einrichtung, die eigene Pässe ausstellt und diplomatische Beziehungen
zu 104 Staaten unterhält – obwohl sie selbst gar kein Staat ist. An der Spitze des
Malteserordens steht heute Großmeister Matthew Festing, er residiert in Rom.