Ein Einlenken des Weißen Hauses hat die Bischöfe nicht milder gestimmt, was ihre Haltung
zur Gesundheitsreform betrifft. Auch nach ihrer Änderung bedeuteten die Richtlinien
keinen wirklichen Schutz der Rechte von katholischen Krankenhäusern, Schulen oder
sozialen Einrichtungen, so ein Statement der Bischöfe. Der neue Text lasse offen,
ob katholische Einrichtungen nicht doch auf die eine oder andere Weise am Finanzieren
von Maßnahmen beteiligt würden, die die Kirche ablehnt. Gemeint sind Abtreibung und
künstliche Familienplanung.
Der seit einem Jahr andauernde Konflikt dreht sich
um einen Teil der von US-Präsident Barack Obama angestrengten Gesundheitsreform, der
für Arbeitnehmer kostenfreie Leistungen zur Familienplanung vorsieht. Eingeschlossen
sind Sterilisation, Verhütungsmittel und Präparate, die von der katholischen Kirche
als potenziell abtreibend angesehen werden. Unternehmen sollen verpflichtet werden,
eine entsprechende Gesundheitsfürsorge anzubieten.
Der Gesetzentwurf nimmt
Religionsgemeinschaften im engeren Sinn von der Regelung aus; die katholischen Bischöfe
wollen aber ein Verweigerungsrecht für alle katholischen Arbeitgeber. Das Gesundheitsministerium
äußerte sich zunächst nicht zu der Stellungnahme der Bischöfe. Man sei aber nicht
überrascht. Der Bischofskonferenz-Vorsitzende Kardinal Timothy Dolan kündigte an,
mit der Regierung über die offenen Fragen beraten zu wollen.