In dem Städtchen Ras al-Ayn nahe der türkischen Grenze gibt es jetzt praktisch keine
Christen dem Das erklärte der syrisch-orthodoxe Erzbischof Matta Roham aus Hassake
gegenüber „Christian Solidarity International“. Islamistische Rebellen hätten die
Christen samt ihren Priestern allesamt vertrieben. Die letzten Augenzeugen berichteten
von geplünderten und verwüsteten Kirchen. Auf den Mauern prangten Graffiti mit folgenden
Texten: „Ihr ungläubige Christen werdet sterben! Allah ist groß! Verflucht sind jene,
die das Kreuz anbeten!“
Ein Gipfel islamischer Staaten hat sich am Donnerstag
in Kairo für einen Dialog zwischen der syrischen Opposition und dem Regime eingesetzt.
Iran, ein Verbündeter der syrischen Führung, will zusammen mit Ägypten und der Türkei
in diesem Sinn auf Syriens Präsidenten Baschar al-Assad einwirken.
Ein
Sprecher des UNO-Flüchtlingshilfswerks gab am Freitag an, jeden Tag flüchteten durchschnittlich
5.000 Menschen aus Syrien in Nachbarländer. Allein im Januar sei die Zahl der als
Flüchtlinge erfaßten Personen ein weiteres Mal um ein Viertel gestiegen – eine „totale
Krise“, so der Sprecher wörtlich. Insgesamt seien seit Ausbruch des syrischen Konflikts
vor weniger als zwei Jahren mittlerweile über 787.000 Menschen regulär als Flüchtlinge
anerkannt worden. Die meisten von ihnen lebten im Libanon, dem Irak, Jordanien und
der Türkei.
Der neue griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien, Johannes
Yazigi, wird am Sonntag in Damaskus ins Amt eingeführt. Zur Inthronisation wollen
nach Angaben des arabischsprachigen Internetportals „Abouna.org“ vom Freitag auch
Vertreter der verschiedenen orthodoxen Kirchen und der katholischen Kirche kommen.
Johannes X. war Mitte Dezember gewählt worden. Aufgrund der schwierigen Lage in Syrien
wurde die Wahl im Libanon durchgeführt. Der 57-Jährige aus dem syrischen Latakia ist
Nachfolger von Patriarch Ignatius IV. Hazim, der am 5. Dezember im Alter von 92 Jahren
gestorben war. Der Patriarchatssitz von Antiochien bildet mit denen von Konstantinopel,
Alexandrien und Jerusalem die vier großen historische Kirchengebiete des alten oströmischen
Reiches. Heute zählt die Kirche mit arabischer Liturgiesprache nach Schätzungen 750.000
Mitglieder vor allem im Libanon und in Syrien. Sie stellen die größte christliche
Gruppe in Syrien. Patriarchatssitz ist Damaskus.