2013-02-08 14:41:22

Syrien: Stadt ohne Christen


In dem Städtchen Ras al-Ayn nahe der türkischen Grenze gibt es jetzt praktisch keine Christen dem Das erklärte der syrisch-orthodoxe Erzbischof Matta Roham aus Hassake gegenüber „Christian Solidarity International“. Islamistische Rebellen hätten die Christen samt ihren Priestern allesamt vertrieben. Die letzten Augenzeugen berichteten von geplünderten und verwüsteten Kirchen. Auf den Mauern prangten Graffiti mit folgenden Texten: „Ihr ungläubige Christen werdet sterben! Allah ist groß! Verflucht sind jene, die das Kreuz anbeten!“

Ein Gipfel islamischer Staaten hat sich am Donnerstag in Kairo für einen Dialog zwischen der syrischen Opposition und dem Regime eingesetzt. Iran, ein Verbündeter der syrischen Führung, will zusammen mit Ägypten und der Türkei in diesem Sinn auf Syriens Präsidenten Baschar al-Assad einwirken.


Ein Sprecher des UNO-Flüchtlingshilfswerks gab am Freitag an, jeden Tag flüchteten durchschnittlich 5.000 Menschen aus Syrien in Nachbarländer. Allein im Januar sei die Zahl der als Flüchtlinge erfaßten Personen ein weiteres Mal um ein Viertel gestiegen – eine „totale Krise“, so der Sprecher wörtlich. Insgesamt seien seit Ausbruch des syrischen Konflikts vor weniger als zwei Jahren mittlerweile über 787.000 Menschen regulär als Flüchtlinge anerkannt worden. Die meisten von ihnen lebten im Libanon, dem Irak, Jordanien und der Türkei.


Der neue griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien, Johannes Yazigi, wird am Sonntag in Damaskus ins Amt eingeführt. Zur Inthronisation wollen nach Angaben des arabischsprachigen Internetportals „Abouna.org“ vom Freitag auch Vertreter der verschiedenen orthodoxen Kirchen und der katholischen Kirche kommen. Johannes X. war Mitte Dezember gewählt worden. Aufgrund der schwierigen Lage in Syrien wurde die Wahl im Libanon durchgeführt. Der 57-Jährige aus dem syrischen Latakia ist Nachfolger von Patriarch Ignatius IV. Hazim, der am 5. Dezember im Alter von 92 Jahren gestorben war. Der Patriarchatssitz von Antiochien bildet mit denen von Konstantinopel, Alexandrien und Jerusalem die vier großen historische Kirchengebiete des alten oströmischen Reiches. Heute zählt die Kirche mit arabischer Liturgiesprache nach Schätzungen 750.000 Mitglieder vor allem im Libanon und in Syrien. Sie stellen die größte christliche Gruppe in Syrien. Patriarchatssitz ist Damaskus.


(ap/csi/reuters/kna 08.02.2013 sk)








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