2013-02-07 14:48:53

Vatikan bekräftigt den Wert der traditionellen Familie


RealAudioMP3 Nach der Abstimmung im britischen Unterhaus zur gleichgeschlechtlichen Ehe bekräftigt der Vatikan den Wert der traditionellen Familie. Gemäß der kirchlichen Lehre sei die Ehe „die Verbindung von Mann und Frau, um eine Familie zu gründen“, erinnerte der Präsident des päpstlichen Familienrates, Erzbischof Vincenzo Paglia, im Interview mit Radio Vatikan. Andere Lebensmodelle eröffneten Wege, von denen man nicht wisse, wohin sie führten, und die „sicher nicht zur Stabilisierung der Gesellschaft“ beitrügen, so Paglia. In einigen Medien war kurzzeitig der Eindruck entstanden, dass der Präsident des päpstlichen Familienrates gegenüber der gleichgeschlechtlichen Ehe positiv eingestellt sei, weil Paglia gesagt hatte: „Der Respekt für die Wahrheit verlangt nicht nach einer Abschaffung aller Unterschiede. Ganz im Gegenteil. Aber er verlangt auch nicht eine krankhafte Gleichmachung, die jegliche Unterschiede abschafft.“ Weiter hatte Paglia gesagt: „ Die Ehe hat eine klare rechtliche Dimension. Es gibt außerdem andere Formen nichtfamiliären Zusammenlebens, die sehr unterschiedlich aussehen können. In dieser Hinsicht hilft es meiner Ansicht nach, privatrechtliche Lösungen zu suchen, auch bei Vermögensfragen. Ich glaube, dass dies ein Feld ist, dass die Politik langsam erkunden sollte.“ Falschen Darstellungen dieser Aussagen widersprach Paglia entschieden:



„Natürlich war ich sehr überrascht darüber, wie einige Medien meine Worte wiedergegeben haben. Sie haben nicht nur meine Worte nicht verstanden sondern auch nicht, in welchem Sinn ich sie gesagt habe. In Wirklichkeit ist das, und wahrscheinlich war das den Leuten sogar bewusst, etwas ‚entgleist’. Erlauben sie mir den Vergleich: Die Worte sind von ihrem eigentlichen Gleis verschoben worden. Und natürlich kann ein so umgelenkter Zug auch nicht den Bahnhof erreichen, im Gegenteil, er riskiert den Absturz.“


Als Diskriminierung gegenüber Homosexuellen will der vatikanische „Familienminister“ den Schutz des katholischen Entwurfes von Ehe und Familie nicht verstanden wissen.


„Ich hoffe nur, dass man verstanden hat, mit welcher Hingabe ich alle diese Dinge gesagt habe. Ich war heute bei einer Audienz mit dem Papst, und es hat mich berührt, wie er sagte, dass wir alle Werke Gottes, des Schöpfers, sind – und dass der Mensch als Abbild Gottes geschaffen sei. Wir alle tragen also den lebendigen Hauch Gottes in uns, und jedes menschliche Leben steht unter dem besonderen Schutz Gottes. Diese Worte sind absolut außergewöhnlich, ich würde sagen, sie sind voll Wahrheit und Liebe.“


Zudem erinnerte Paglia: Bereits im Jahr 1986 habe der damalige Kardinal Ratzinger gesagt, dass er absolut missbillige, dass Homosexuelle Ziel von Gewalt und übler Rede seien. Paglia bekräftigte noch einmal, dass es ihm darum gehe, den Wert der Familie zu schützen. Man dürfe aber nicht den Sinn dessen, was er sage, verdrehen.


Hintergrund

Am Dienstagabend hatte bei einer Abstimmung im britischen Unterhaus eine Mehrheit von 400 Abgeordneten für die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe gestimmt - 175 stimmten dagegen. Der Gesetzentwurf muss in einem nächsten Schritt vom britischen Oberhaus abgesegnet werden, das voraussichtlich im Mai darüber beraten wird.


(rv 07.02.2013 sta)








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