Tunesien: Unruhen nach Mord an Oppositionspolitiker
Nach dem Mord an einem Oppositionsführer ist es zu Massenprotesten gekommen. Der Regierungskritiker
Chokri Belaid, der die Partei „Bewegung der demokratischen Patrioten“ anführte, war
für die Trennung von Staat und Religion eingetreten; er war am Mittwoch vor seinem
Haus niedergeschossen worden, tausende Tunesier gingen danach auf die Straße. Die
Demonstranten sehen die regierende islamistische Ennahda-Partei in die Bluttat verstrickt.
Der tunesische Ministerpräsident Hamadi Jebali kündigte derweil die Bildung einer
Regierung aus unabhängigen Technokraten an, die „die Geschäfte des Landes bis zur
Abhaltung von Wahlen binnen kürzester Frist" führen soll. Die Internationale Gemeinschaft
zeigte sich besorgt über die Unruhen.