2013-02-06 13:00:35

Weihbischof Losinger zur PID-Debatte: „Keine Tötung vorgeburtlichen Lebens“


RealAudioMP3 In der aktuellen Debatte um Präimplantationsdiagnostik in Deutschland hat sich der Augsburger Weihbischof und Ethik-Experte Anton Losinger zu Wort gemeldet. „An der Tötung von vorgeburtlichem Leben kann sich die Kirche nicht beteiligen“, sagte Lohsinger gegenüber dem Münchner Kirchenradio.


„Mit dem Zeitpunkt der Verbindung von Ei- und Samenzelle entsteht ein menschlicher Embyro mit Würde und Lebensrecht. Mit diesem Standpunkt ist das ,Selektionsverfahren‘ der Präimplantationsdiagnostik (PID) nicht zu vereinbaren.“


Dabei warf Losinger auch die Frage auf:


„Welches Menschenbild von Menschen mit Behinderung erzeugen wir, wenn die Entdeckung eines genetischen Defekts ein Grund für die Verwerfung eines embryonalen Menschen ist? Unter solchen Gesichtspunkten ist auch das politische Bemühen um das Thema ,Inklusion‘ wenig glaubwürdig.“


Am vergangenen Freitag hatte der Bundesrat den Weg für die Präimplantationsdiagnostik, kurz PID, in Deutschland freigemacht. Allerdings ist sie nur Paaren erlaubt, die eine Veranlagung für eine schwerwiegende Erbkrankheit in sich tragen oder mit einer Tot- oder Fehlgeburt rechnen müssen.


Im Blick auf die Debatte um die Abweisung eines Vergewaltigungsopfers durch zwei katholische Kliniken in Köln betonte Losinger, dass die beiden Kliniken sich um die Frau hätten kümmern müssen.


„Die Versorgung und Betreuung eines Vergewaltigungsopfers an kirchlichen Kliniken steht definitiv außerhalb jeder Diskussion. Beim Thema ,Pille danach‘ ist eine intensive Beschäftigung mit den medizinischen und naturwissenschaftlichen Fakten angebracht. Es ist ein Expertenstreit im Gange, ob es Präparate gäbe, die lediglich die Entstehung eines menschlichen Embryos verhinderten oder ob es sich dabei um Mittel handle, die die Einnistung der bereits befruchteten Eizelle in die Gebärmutter verhinderten, und somit abtreibend oder tötend wirken.“


Mit dieser Frage will sich auch die Deutsche Bischofskonferenz auf ihrer Vollversammlung vom 18. bis 21. Februar in Trier beschäftigen.


(münchner kirchenradio 06.02.2013 mg)








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