Schweiz: Bischof erläutert sein „Nein“ gegenüber der Piusbruderschaft
Bischof Charles Morerod von Freiburg erklärt in einem Schreiben, warum er die Nutzung
katholischer Kirchen in seinem Bistum durch die Piusbruderschaft verboten hat. Die
schismatisch orientierte Bruderschaft sei kanonisch nach wie vor nicht in die Kirche
eingebunden; vielmehr strebe sie nach einer Spaltung der katholischen Kirche. Bischof
Morerod verweist auf ein Dekret der Schweizer Bischofskonferenz vom September 2011.
Auch dieses untersagte der Piusbruderschaft bereits die Nutzung von römisch-katholischen
Gotteshäusern. Die Umsetzung des Dekrets oblag den Bistümern. Sitten, Basel und St.
Gallen hatten in der Folge das Dekret veröffentlicht. Das Dekret entsprach dem Usus
in der Westschweiz seit langem, schreibt Bischof Morerod. Er habe darum keine Notwendigkeit
gesehen, dieses sofort zu publizieren.
Der Bischof macht einen Unterschied
für die Nutzung von katholischen Kirchen durch Reformierte, Orthodoxe und Piusbrüder.
In einer ökumenischen Haltung würden Orthodoxe und Reformierte katholische Gotteshäuser
benützen, zum Beispiel, wenn dass eigene renoviert würde oder sich kein eigenes in
der Nähe befände. Dies entspreche einer „gegenseitigen“ Hilfe. Die Piusbruderschaft
jedoch nenne sich „katholisch“. Die Beziehung mit der Bruderschaft sei darum nicht
„ökumenisch“, sondern beinhalte einen kirchen-„internen“ Prozess. Papst Paul VI. exkommunizierte
1976 den Gründer der Piusbruderschaft, Bischof Marcel Lefebvre. Dieser Entscheid wurde
bis heute nicht rückgängig gemacht. Die Weihen von Priestern der Bruderschaft gelten
darum als „unerlaubt“. Kein illegal geweihter Priester dürfe in einer katholischen
Kirche die Eucharistie feiern, betont der Bischof. Morerod gehörte bis zu seiner Bischofsweihe
zu einer vatikanischen Expertengruppe für das Gespräch mit den Piusbrüdern.