Die „Drohnenkriegsführung“ wirft nach Ansicht deutscher Bischöfe „ernste ethische
Fragen“ auf. Das schreiben die zwei Bischöfe, die für Friedensarbeit bzw. für Militärseelsorge
verantwortlich sind, in einer gemeinsamen Erklärung an diesem Dienstag. Die Diskussion
über eine mögliche Anschaffung bewaffneter Drohnen sei zwar zu begrüßen, aber die
Bundesregierung müsse jetzt umfassend über ihre Absichten informieren. Die „ethische
Kernfrage“ laute: „Wie wirkt sich diese neue Waffengattung auf das ethische Ziel der
Gewaltminimierung aus?“ Die Bischöfe äußern die Sorge, „dass mit der Einführung dieser
Waffensysteme die politischen und mentalen Schwellen zur Gewaltanwendung heruntergesetzt
werden könnten, gerade weil die eigenen politischen „Kosten“ durch geringere eigene
Verluste abnehmen“. Außerdem stehe u.a. „die Frage im Raum, wer unter welchen Bedingungen
und aufgrund welcher Kriterien die Entscheidung zur gezielten Tötung von Gegnern trifft.
Wie ist zu gewährleisten, dass die Grenze zu extralegalen Hinrichtungen und somit
zur faktischen Einführung der Todesstrafe im Falle bewaffneter Auseinandersetzungen
nicht überschritten wird?“ Bischof Stephan Ackermann leitet die Kommission „Justitia
et Pax“; Bischof Franz-Josef Overbeck ist katholischer Militärbischof.