2013-02-04 13:42:38

Vatikan:„Stabile Familien“ stützen die Demokratie


RealAudioMP3 Der päpstliche Familienrat hat seinen Arbeitsplan für die kommenden Monate vorgestellt. „Von Mailand nach Philadelphia“ – unter diesem Titel sichten die Mitglieder des Rates die Ergebnisse des Weltfamilientreffens vom vergangenen Sommer in Mailand, um auf dieser Grundlage das kommende Weltfamilientreffen in Philadelphia vorzubereiten. Der Präsident des Rates, Erzbischof Vinzenzo Paglia, stellte die Details an diesem Montag auf einer Pressekonferenz vor.
Umfragen in Italien hätten zum Beispiel gezeigt, dass 80 Prozent der Jugendlichen die Ehe – kirchlich oder auch nicht – einer anderen formlosen Lebensgemeinschaft vorzögen. In Frankreich habe eine Umfrage gezeigt, dass 77 Prozent der Jugendlichen die treue Lebensgemeinschaft mit einem einzigen Partner für das ganze Leben als Ideal hätten.

„Dieses Bedürfnis junger Menschen wird zerstört durch eine Kultur, die das Individuum bevorzugt, die das ‚Ich’ dem ‚Wir’ vorzieht, das Individuum der Gesellschaft, die Rechte des Einzelnen den Rechten der Familie. Deswegen wird sich der päpstliche Familienrat anlässlich des 30. Jahrestages ihrer Erstabfassung vor allem um die Charta der Rechte der Familie kümmern.“

Die Konzentration auf die Rechte des Einzelnen habe mittelfristig geschadet, so Paglia:

„Die Demokratie braucht die feste und stabile Familie. Das Primat des ,Ichs‘, des Individualismus, der vorgibt, schrankenlose Rechte zu haben - dieses Primat riskiert, den Zusammenhalt der Gesellschaft ernsthaft zu beschädigen.“

Paglia betonte, dass zum Erhalt der Familien Einzelrechte zurückgestellt werden müssten. Damit würde man aber letztlich auch dem Einzelnen helfen, denn das Familie-Sein sei ein Grundbedürfnis des Menschen.

„Deswegen müssen wir die Worte Benedikt XVI., dass die Ehe in sich selber eine Frohe Botschaft für die Welt heute ist, in der Perspektive der menschlichen Bedürfnisse sehen: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Die Einsamkeit macht allen Angst.“

Die Ehe und Familie seien und blieben die Grundlage der Gesellschaft, auch wenn der gegenwärtige Druck – der ökonomische und der Druck von anderer Seite – das Leben in Familien erschwere. Wenn die Kirche sich um dieses Erbgut der Menschheit kümmere, sei das nicht nur ein Dienst für sie selbst, sondern für alle. Die Kirche sei in diesem Sinne bewahrend, aber sie wolle – in den Worten Paglias – „die Zukunft bewahren“.

(rv 14.02.2013 ord)








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