„Die Flüchtlinge im Sudan fallen immer öfter verbrecherischen Banden zum Opfer, die
sie als Sklaven weiterverkaufen.“ Das berichtet Pater Mussie Zerai, der Präsident
der Agentur für Entwicklungszusammenarbeit „Habeshia“. Die sudanesischen Behörden
würden die Menschen, die vom Horn von Afrika in das Flüchtlingslager „Shegherab“ fliehen
und dort teils direkt aus ihren Zelten entführt werden, nicht schützen. Vielmehr seien
sie selbst Teil des Verbrecherringes. Auch das Büro des Hohen Flüchtlingskommissars
der Vereinten Nationen kann gegen die Verbrecherbanden nichts ausrichten. Die Männer
werden als Arbeitskräfte versklavt, die Frauen entweder zwangsverheiratet oder zur
Prostitution gezwungen. Pater Zerai spricht auch davon, dass viele für den Schwarzmarkt
für Organtransplantationen ausgebeutet werden. Shagarab ist eines der ältesten und
größten Flüchtlingslager im Sudan. Es wurde 1968 an der Grenze zu Eritrea eröffnet
und beherbergt heute rund 30.000 Flüchtlinge.